Hut ab: Der Dax kletterte in den vergangenen zwölf Monaten um etwa 25,5 Prozent auf 13.249 Punkte. Damit war es der größte Jahresgewinn seit 2013. Nur 2012 war er in dieser Dekade mit plus 29,8 Prozent noch größer. Auch sonst zeigten die Kurse rund um den Globus nach oben, der US-amerikanische Leitindex S&P 500 legte auf Euro-Basis sogar um 32 Prozent zu. Doch das ist Schnee von gestern. Viel wichtiger ist, wie es weitergeht. Zaster hat die Prognosen der wichtigsten Banken unter die Lupe genommen.
Banken verhalten optimistisch
Das es weiter so munter nach oben geht, scheint angesichts der gewaltigen Kursgewinne 2019 eher unwahrscheinlich. Eine Talfahrt wie 2018, als der DAX auf Jahressicht mit einem Minus von 18,26 Prozent schloss, schließen die meisten Experten aber ebenfalls aus. Es gäbe zwar Konjunkturrisiken – beispielsweise den immer noch köchelnden Handelskonflikt zwischen den Wirtschaftssupermächten USA und China sowie den Brexit, die Mehrheit erkennt aber abnehmende Rezessionsrisiken. Ein großer Unsicherheitsfaktor sei allerdings die US-Präsidentschaftswahl Anfang November.
Geht es sogar um 27 Prozent hoch?
Am pessimistischsten ordnet die Lage die Societe General die Lage ein. Sie glaubt, dass der Dax Ende 2020 bei 12.500 Punkten landet – also rund 5,7 Prozent im Minus. Zusammen mit der DZ Bank (13.200 Punkte) sind es somit allerdings nur zwei von 30 dreißig Banken, die mit einem Kursrückgang beim DAX rechnen. Der Großteil zeigt sich bullish. Der Durchschnitt der vom Handelsblatt befragten Banken liegt exakt bei 13.999 Punkten, was wiederum einem Zuwachs von rund 5,66 Prozent entsprechen würde. Besonders weit aus dem Fenster lehnt sich die VP Bank mit einer Prognose von 15.000 Punkten (plus 13,22 Prozent). Ebenfalls besonders optimistisch zeigt sich die National-Bank )14.7000 Punkte), die Schröder-Bank (14.666 Punkte) sowie die Bank Julius Bär (14.600 Punkte). Einigkeit herrscht bei dem Punkt, dass das Dax-Rekordhoch bei 13.597 dieses Jahr genommen wird.
Prognosen schwierig
Was aber sind solche Prognose wert? Leider nicht allzu viel, Analysten liegen erstaunlich oft falsch. Nehmen wir das Beispiel 2018. Die meisten Analysten waren für den DAX positiv gestimmt, tatsächlich sackte der deutsche Leitindex aber kräftig ab. Im Schnitt lagen die Börsenprofis um mehr als 3.500 Punkte daneben, das entspricht einer Abweichung um 25 Prozent. 2019 war es nur wenig besser. Die Banken prognostizierten im Schnitt 12.431 Punkte, am Ende waren es 13.249 – das entspricht immerhin einer Abweichung von 6 Prozent.
Fazit
Bei den Banken herrscht traute Einigkeit. Trotz diverser Unsicherheiten geht es an den Aktienmärkten weiter nach oben. Ob das stimmt, weiß aber nur der liebe Gott. Als langfristig orientierter Anleger kann dir das aber auch egal sein.