„Man hofft natürlich, dass man zu den 0,001 Prozent gehört, die es schaffen.“ Chanyu Xu, 30 Jahre alt und Seriengründerin, grinst. Sie hat in der letzten halben Stunde von ihren Eltern erzählt, die als Studenten vor der Wende nach Deutschland kamen und mit harter Arbeit ein kleines Restaurant-Imperium aufbauten. Und von ihrem eigenen Unternehmen, ONO Labs, ihrem vierten Startup, das maßgeschneiderte Produkte für Frauen im Bereich Gesundheit und Ernährung kreiert und vertreibt.
Doch jetzt soll sie bitte mal was sagen zu: Altersvorsorge. „Das Thema Vorsorge ist so unsexy, allein das Wort schon“, lacht sie. Xu – sie wird seit Kindestagen bei ihrem Nachnamen gerufen – erklärt: „Ich muss ehrlicher Weise sagen, dass ich noch nicht so viel an Altersvorsorge gedacht habe. Aber klar, wenn man im Startup-Bereich unterwegs ist, arbeitet man auch ein bisschen dafür.“
Was sie meint: Man spekuliert auf den großen Exit, also auf den Verkauf des eigenen Unternehmens an Investoren. Im besseren Fall können dabei sechs-, sieben- oder achtstellige Summen herausspringen. Im schlechteren ist das Geld, das man anfangs selbst in den Aufbau des Unternehmens steckt, weg. So, wie bei Eating with the Chefs. Xus Food-Startup, ihr drittes, musste im vergangenen Jahr den Betrieb einstellen. „Lehrgeld“, so die gebürtige Chinesin.