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BETONGOLD

Das sind die drei teuersten Städte Deutschlands

von Zoe Brunner

Bei vielen Deutschen platzt zunehmend der Traum der eigenen Immobilie. Die Immobilienpreise schießen nach oben und der monatliche Lohn sowie das Gesparte reichen bei vielen nicht mehr aus. Will man in eine deutsche Metropole ziehen, sollte man auf jeden Fall die Immobilienpreise im Auge behalten.  

Die Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland  

Ein gängiger Gedanke bei vielen Deutschen: Man kann sich nicht mehr aussuchen, wo man hinziehen will, sondern muss schauen, wo man es sich noch leisten kann. Es ist nämlich seit Jahren eine steigende Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland zu beobachten. Seit 2010 hat sich diese Entwicklung sogar verstärkt, eine wachsende Bevölkerung und niedrige Zinsen führten zu steigenden Preisen. Das Problem hinter dem Ganzen: Es steht eine hohe Nachfrage gegenüber einem begrenzten Angebot. So haben sich bundesweit zwischen 2010 und 2020 die Preise von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Eigentumswohnungen um ganze 65% (!!!) verteuert. Ein fataler Trend vor allem für GeringverdienerInnen.  

Mit Blick auf 2021 ist der Preis für Eigentumswohnungen und Häusern von dem 2. auf das 3. Quartal um 4,2% gestiegen. Diese Entwicklung ist besonders in den deutschen Metropolen festzustellen, allerdings sind auch ländliche Gegenden immer mehr davon getroffen. Im Durchschnitt kletterten die Preise für Eigentumswohnungen in den Metropolen um 11,2% und in ländlichen Gebieten um 12,3% gegenüber dem Vorjahresquartal. Betrachtet man nur Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf ist ein Preisanstieg für Wohneigentum von rund 14,5% im Vergleich zum Vorjahresquartal zu beobachten. Die Frage ist nun, welcher dieser Städte die höchsten Immobilienpreise hat.  

1
München

München ist die teuerste Stadt Deutschlands, was sich wiederrum auf den Wohnungsmarkt abfärbt. Mit rund 1,5 Millionen EinwohnerInnen ist sie ein beliebter Wohnort für Personen der Mittel- und Oberschicht. Wer es sich leisten kann, wohnt in einer Wohnung im Zentrum Münchens oder zieht in ein Haus mit Garten am Stadtrand. Etwa zwei Drittel der Einwohne sind zwischen 50 und 65 Jahre alt. Die Altersstruktur zeigt, dass die Karriere der MünchnerInnen bereits gefestigt ist, um hier langfristig zu wohnen. Anders gesagt: wenn bei dir über einen längeren Zeitraum Geld geflossen ist, kannst du dir eine Wohnung oder ein Haus in München leisten.  

Die Preisentwicklung für Eigentumswohnungen verzeichnet knapp 10 Jahre lang bis 2012 einen Preisabfall, wohingegen sie Jahre danach direkt wieder Anstieg. Seither haben sich die Preise fast verdreifacht (!). Folglich lagen die Quadratmeterpreise für eine Eigentumswohnung bei 9.429 Euro 2021 und für Häuser bei 9.441 Euro. Als einzige Stadt in Deutschland liegt in München der durchschnittliche Kaufpreis für ein Ein- oder Zweifamilienhaus über der Millionengrenze.  

2
Frankfurt

In der fünftgrößten Stadt Deutschlands haben viele große Firmen und Konzerne ihren Sitz. Viele pendeln aus beruflichen Gründen zwischen Frankfurt und anderen Städten, so dass Frankfurt während eines Arbeitstages fast doppelt so hohe Frequentierungszahlen aufweist wie die tatsächliche Einwohnerzahl. Vieler dieser Geschäftsleute, sehen sich langfristig mit ihren Familien in Frankfurt und suchen deshalb auf Hochdruck nach Wohnungen. Durch die steigende Nachfrage gibt es ein knappes Angebot, wodurch die Preise drastisch steigen. Vor allem in den Randgebieten wie beispielsweise in Niederrad, Dornbusch oder auch Frankfurter Berg, wo es ruhiger, gediegener und grüner ist, kann ein derartiger Trend nachgewiesen werden. Es gibt wiederrum auch Gebiete, die versuchen einen gerechten Ausgleich zu schaffen, damit es für StudentenInnen und GeringverdienerInnen bezahlbar ist. Bonames ist beispielsweise deshalb so beliebt, weil die Mieten verhältnismäßig gering sind, viel Grünflächen vorhanden sind und gut zur Innenstadt verbunden ist.  

Die Statistiken erzählen über den Preistrend eine ähnliche Geschichte. Der Quadratmeterpreis beim Kauf einer Eigentumswohnung lag im 3. Quartal des Jahres 2021 bei durchschnittlich 6.291 Euro. Im Vergleich zu München ist das etwas geringer, allerdings sind auch in Frankfurt Preise für Wohnmobilen um 5% gestiegen. Der Quadratmeter für Häuser liegt aktuell im Durchschnitt bei 5.937 Euro.  

3
Stuttgart

Im Herzen Baden-Württembergs liegt einer der größten Ballungsräume Deutschlands mit über 630.000 Einwohnern. Stuttgart ist nicht nur bekannt für ihr schwäbisches Essen und ihre industriestarke Wirtschaft, sondern auch für ihre explodierenden Miet- und Immobilienpreise. Besonders beliebt sind Wohnungen mit hohen Aussichtslagen. Doch diese sind begrenzt verfügbar, weshalb nun viele Wohngebäude im Umland gebaut werden. Auch die Kessellage erschwert die Errichtung von Neubauten.  

Die 23 Stadtbezirke sind alle von hohen Immobilienpreisen betroffen, mit Ausnahme von dem Kernerviertel. Dort sinken sogar die Preise. Der durchschnittliche Kaufpreis für Häuser in Stuttgart beträgt 5.350 pro Quadratmeter.  

ein Artikel von
Zoë ist in London aufgewachsen und besuchte dort die deutsche Schule. Aktuell arbeitet sie bei StoryMachine, studiert Journalismus und ist nebenbei als freie Journalistin tätig.