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PROJEKT ZUKUNFT

Das Megaprojekt: Die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation

von Pauline Brinkmann

Jährlich werden in Deutschland horrende Summen in Forschung und Entwicklung gepumpt. Trotzdem vergreisen viele gute Ideen in Universitäten und Laboren und verpassen den Absprung ins Realleben. Der Grund dafür? Gründer erhalten in Deutschland bislang, anders als in anderen Ländern nicht die richtigen Unterstützungshilfen. Sowohl die FDP als auch die Grünen, haben sich bereits im Wahlkampf für mehr Innovationsförderung ausgesprochen.

Dass dieses Versprechen nicht zum Wahlkampfrelikt werden soll, beweist ein jüngst im Koalitionsvertrag festgeschriebenes Vorhaben. Die Rede ist von der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI), welche dafür sorgen soll, dass Innovationen aus Hochschulen und Forschungsorganisationen schneller zu neuen Geschäftsideen für Start-ups und KMUs in Deutschland werden. Dies ist die Antwort auf eine immer dünner werdende Verbindung zwischen Forschung und Wirtschaft. Jahrelang musste Deutschland dabei zusehen, wie hierzulande entwickelte Ideen im Ausland ihre Früchte trugen, dies soll die DATI nun ändern.

Das edle Vorhaben steckt allerdings noch vollkommen in den Kinderschuhen, wie folgende kürzlich getätigte Äußerung seitens der Regierung deutlich machte: „Die konkrete inhaltliche, strukturelle und organisatorische Ausgestaltung der DATI wird derzeit erarbeitet und abgestimmt.“

Feststeht: Kritiker bemängeln schon heute, dass man die für eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes erforderlichen Experten auf Grund der verhältnismäßig niedrigeren Gehälter des öffentlichen Dienstes nicht gewinnen werden kann. Zudem ist noch nicht geklärt in welchem Verhältnis jene Agentur zu der vor einigen Jahren gegründeten Agentur für Sprunginnovationen Sprind steht, welche im Staatsauftrag nach herausragenden Innovationen sucht. 

Weiterhin wird an Hochschulen vielerorts ein institutionsbezogenes Unterstützungsangebot gefordert, welches nicht, wie so der Vorwurf im Hinblick auf die DATI, zu einem hochschulübergreifenden Konkurrenzkampf anspornt, sondern die Hilfe direkt vor Ort leistet. 

ein Artikel von
Pauline Brinkmann
Pauline studiert in Potsdam und Lausanne Rechtswissenschaften. Ihr besonderes Interesse gilt jedoch nicht Mietverträgen, sondern politischen und gesellschaftlichen Prozessen.