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ZINSEN

Das Coming-Back der Sparbücher? Es gibt wieder Zinsen

von Eileen Wegner

Kommt das Sparbuch zurück? Immer mehr Banken heben die Zinsen für Spareinlagen wieder an. So scheint das totgeglaubte Sparbuch seine Rückkehr zu feiern. Welche Sparbuchform sich nun wieder lohnt, verraten wir hier.

Es ist eine Rückkehr, an die die wenigsten aktuell gedacht haben. Vielen Banken erhöhen aktuell die Zinsen für Tages- und Festgeldkonten. Zwar nur in minimalen Schritten, aber diese summieren sich nach der Zeit. Somit könnte das gute alte und häufig totgesagte Sparen bei Banken wieder attraktiv sein. 

Jahrelang bekamen Anleger:innen auf ihre Konten keine Erträge mehr. Manchmal überstiegen die Gebühren für Kontoführung und Überweisungen und Co. sogar die minimalen Zinsen, die man für sein Geld bekommen hat. Das kann sich jetzt nach und nach ändern. 

Aktuell beträgt der Mittelwert bei Tagesgeldkonten gerade einmal 0,05 Prozent. Dies ermittelte der Datenanbieter FMH-Finanzberatung beim Vergleich von 85 europäischen Banken. Top-Anbieter ist die estnische Bigbank mit 0,35 Prozent. Das klingt auf dem ersten Blick nicht viel. Aber im Vergleich bis vor einem halben Jahr, hat die Bank den Zinssatz um 0,10 Prozent angehoben. 

Im Gegensatz zu acht Prozent Inflation ist dies natürlich nur minimal, aber immerhin mehr, als wenn das Geld nur auf dem Girokonto rumliegt. 

Festgeldkonto: die Alternative mit geringem Risiko

Auf mehr Zinsen könnte man als Anleger:in bei Festgeldkonten hoffen. Bei dieser Kontenart legt man sein Geld für eine bestimmte Anzahl von Jahren fest an. Über das Geld kann man als Inhaber:in nicht so schnell verfügen wie bei einem Tagesgeldkonto. Wer früher an sein Geld will, muss meist eine Strafgebühr zahlen. Somit sollte hier nur Geld angelegt werden, dass wirklich „übrig“ ist und nicht zum alltäglichen Gebrauch nötig ist. 

Wer sein Geld aktuell auf einem Festgeldkonto anlegt, kann im Durchschnitt mit 0,76 Prozent Zinsen rechnen. Ausreißer nach oben und unten gibt es natürlich. Bei der italienischen FCA Bank gibt es aktuell die meisten Zinsen mit 1,75 Prozent bei drei Jahren Anlegezeit. 

Geld ins Ausland?

Ob, man nun sein Geld ins Ausland packen sollte, lässt sich so pauschal nicht beantworten. Generell ist es möglich Konten im Ausland zu eröffnen, ohne dort einen Wohnsitz zu haben.  Anlagen bis zu 100.000 Euro sind über die gesetzliche Einlagensicherung bei allen europäischen Anbietern abgesichert. 

Wer mehr als die abgesicherten 100.000 Euro anlegen möchte, sollte daher besser auf ein deutsches Konto zurückgreifen. Nahezu alle deutschen Privatbanken bieten eine erweiterte Einlagensicherung an. Bei einigen Banken sind im Insolvenzfall Einlagen in Millionenhöhe abgesichert. 

Im deutschen Raum schneidet die IKB Deutsche Industriebank mit 1,35 Prozent für ein drei-Jahres-Festgeldkonto am besten ab. Fünf Jahre bekommen sogar 1,55 Prozent. Das wären bei angelegten 5.000 Euro zumindest ein Plus von über 200 Euro bei drei Jahren, beziehungsweise knapp 400 Euro bei fünf Jahren. Ohne die Berücksichtig von Steuern und Abgaben. 

Geld jetzt in Festgeldkonten stecken?

Es ist wahrscheinlich, dass die Zinsen weiter steigen werden. Wer bereit jetzt schon eine Summe erübrigen kann, kann die jetzigen Zinsen mit einer ersten Summe nutzen und mit einer weiteren Summe den nächsten Zinsenanstieg in ein paar Wochen mitnehmen.  

ein Artikel von
Eileen Wegner
Eileen ist Journalistin, Podcasterin und leidenschaftliche Sparfüchsin. Sie ist ihren Eltern sehr dankbar, dass sie ihr beigebracht haben mit Geld umzugehen. Diese Tipps gibt sie nun an ihren Sohn weiter - und natürlich bei ZASTER.