Covid-19

Veranstaltungen: Warum sind ausgerechnet 1000 Teilnehmer der Maßstab?

von Marcus Lucas

Immer mehr Großveranstaltungen in Deutschland mit mehr als 1000 Besuchern werden von den Behörden nicht zugelassen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Doch warum ist ausgerechnet die Zahl 1000 der Maßstab?

Immer mehr Bundesländer verbieten Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn empfahl diese Maßnahme:

Doch warum ausgerechnet 1000? Jens Spahn dazu: „Die Zahl 1000 heißt ja nicht: Alles da drunter ist per se ok, und alles da drüber ist per se nur problematisch.“ Es habe seitens Behörden und Veranstaltern aber ein Bedürfnis nach einem Parameter gegeben – mit der Zahl 1000 wollte er den Personen, die solche Entscheidungen mit oft wirtschaftlich schwerwiegenden Konsequenzen zu treffen haben – eine Entscheidungshilfe geben und den Rücken stärken.

Sind alle Veranstaltungen gleich zu bewerten? Eine Sprecherin des Robert Koch-Instituts sagt Nein: „Eine Karnevalsveranstaltung ist natürlich anders zu bewerten als eine öffentliche Bibliothek, wo man Abstand voneinander hält.“

Doch warum nun 1000? Der Berliner Virologe Christian Drosten sagte am Dienstag, diese Zahl sei nicht völlig willkürlich gewählt. Ein Verbot für Veranstaltungen mit weniger als 1000 Teilnehmern würde auch Versammlungen von Unternehmen und Behörden selbst betreffen, die aber für Wirtschaft und Gesellschaft wichtige Entscheidungen träfen.

Bei Events mit über 1000 Teilnehmern handele es sich aber im Normalfall um Konzerte, Fußballspiele, Messen oder Kongresse – die in der derzeitigen Situation verzichtbar seien. Laut Drosten gebe es derzeit viele Sorgen bei Behörden, weil Veranstalter bei Event-Absagen Regressforderungen stellen könnten. „Da muss jetzt sehr schnell von der Bundespolitik nachreguliert werden, denn da kann ja die Bundespolitik etwas machen.“

ein Artikel von
Marcus Lucas