© Maurice Norbert / Adobe Stock
FINANZWISSEN

Börsen-Einmaleins: Der Dow Jones

von Maya Spies

Der Dow Jones Industrial Average ist einer der international bekanntesten Wertpapierindizes der Welt, den meisten als Dow-Jones-Index ein Begriff. Doch was genau sagt er aus und wie unterscheidet er sich z. B. vom Deutschen Aktien Index (DAX)? Will man in Aktien investieren, ist der Dow Jones eine Größe, die man auf jeden Fall kennen sollte.

Was ist der Dow Jones?

Die Annahme, der Dow-Jones-Index wäre einfach das Pendant zum deutschen Performanceindex DAX liegt zwar nah, ist aber nicht ganz korrekt. Der Deutsche Aktien Index enthält die 40 größten und umsatzstärksten deutschen Aktienunternehmen und ist im Gegensatz zum Dow Jones ein Performanceindex. Dieser berücksichtig die Dividendenzahlungen, wobei angenommen wird, dass die Dividenden reinvestiert werden. 

Der Dow Jones dagegen berücksichtig Dividenden nicht, sondern betrachtet rein die Kursentwicklung der marktführenden Unternehmen an der amerikanischen Börse. Diese Form des Wertpapierindizes ist am häufigsten anzutreffen. Der Dow Jones Industrial Average gilt außerdem als internationaler Leitindex und beeinflusst somit unter anderem den DAX. 

Wie ist der Dow Jones entstanden? 

Seinen Namen hat der Dow Jones durch den Journalisten Charles Dow und den Statistiker Edward Jones erhalten. Beide waren Gründer des Verlagshauses Dow Jones sowie des Wall Street Journals. 1884 entwickelte man hier den Vorgänger der heutigen Version mit dem Namen Dow Jones Railroad Average. Dieser setzte sich aus elf Werten zusammen: eine Bank, eine Dampfschiffsfahrtgesellschaft und neun Eisenbahngesellschaften.   

Welche Unternehmen sind im Dow Jones?

Heute setzt sich der Dow Jones zusammen aus den 30 Unternehmen, die am New York Stock Exchange (NYSE), der Wall Street, gelistet sind. An der NYSE sind weitaus mehr Unternehmen gelistet, welche davon in den Dow Jones aufgenommen werden, entscheidet der Herausgeber S&P Dow Jones Indices. Dabei liegen der Entscheidung keine festgeschriebenen Kriterien zugrunde, wie es beim DAX der Fall ist, sondern es wird nach eigenem Ermessen entschieden. Im Dow Jones enthalten sind vor allem weltbekannte Unternehmen wie McDonalds, Coca-Cola und Apple. 

Wofür braucht man den Dow Jones?

Generell sind Indizes eine gute Möglichkeit, um die Performance und die Chancen auf den Anlageerfolg einzuschätzen, zu messen und zu vergleichen. Bei Vergleichen müssen allerdings die Unterschiede zwischen verschiedenen Indizes berücksichtigt werden. So steigt beispielsweise ein Performanceindex durch das Einkalkulieren von Dividenden schneller an als ein Kursindex. Da der Dow Jones ein subjektiver und selektiver Index ist, sollte man für ein möglichst umfassendes Bild noch weitere Vergleichsgrößen wie den S&P 500 oder NASDAQ Composite beobachten. 

Was sind S&P 500 und NASDAQ?

Der S&P 500 ist ein Aktienindex, welcher nach Marktkapitalisierung, also dem Anteil der Aktien eines Unternehmens im Umlauf, gewichtet wird. Es ist ebenfalls ein Kursindex, nur bildet er satt 30 ganze 500 US-Unternehmen ab, die an der NYSE, der NYSE Amex und der NASDAQ gehandelt werden. NASDAQ bedeutet „National Association of Securities Dealers for Automated Quotation”. Hierzu gehören die NASDAQ Composite und die NASDAQ-100. Beide bilden hauptsächlich die Kursentwicklung von Technologie Unternehmen ab, die NASDAQ gilt daher auch als größte elektronische Börse der USA. 

image_print
ein Artikel von
Maya Spies hat Kulturwirtschaft in Passau studiert und steht jetzt vor vielen unbeantworteten Zukunftsfragen. Ihr Interesse gilt gesellschaftlichen Themen und finanzieller Bildung.