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EURO, DOLLAR, SCHILLING

Bester Nebendarsteller, Bester Hauptdarsteller, Bester Selbstdarsteller

von Volker Schilling

ZASTER-Kolumnist Volker Schilling analysiert auch in dieser Woche wieder das Geschehen auf den Finanzmärkten.

Bester Nebendarsteller

Früher hieß es noch: „And the winner is…“. Da aber eine Nominierung für den Oscar bereits als Gewinn gilt, heißt es seit dem Jahr 1989: „And the Oscar goes to…!“. Ich fand die alte Formulierung besser, vielleicht bin ich aber einfach nur zu gewinnorientiert. Wie dem auch sei, hier kommen meine Nominierungen der Woche für den besten Nebendarsteller: Da wären zum einen die 35 Aktienwerte im DAX, die eine Nebenrolle in der aktuellen Rally spielen, denn die 5 Werte SAP, Siemens, Allianz, Airbus und Mercedes sind für über 60 % der Wertentwicklung seit Oktober verantwortlich. Der Börsenfilm trägt den Titel „Geld schläft doch“. Zum anderen nominiere ich David Calhoun, den Boeing Chef, der scheinbar nur eine Nebenrolle spielen will in seinem Skandalstreifen „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“, wie die aktuellen Untersuchungsergebnisse in seiner Produktionswerkstätte zeigen. Und zu guter Letzt nominiere ich den „Goldenen Bachelor“, der nun wahrlich eine Nebenrolle spielt, aber es diese Woche selbst in diverse Börsenpodcasts geschafft hat.

Bester Hauptdarsteller

Kommen wir zu Kategorie bester Hauptdarsteller. Die Nominierungen sind das Resultat der aktuellen Einspielergebnisse an den Kassen der Börsenspielhäuser. Da wäre zum einen der Bitcoin in seiner Rolle als Rainmaker im Streifen „High Speed Money“. Zum anderen sein großer Gegenspieler: das Gold. Nominiert für sein Endzeitepos „All-Time-High“ mit dem Untertitel „Goldfinger“. Und der Dritte im Bunde ist der deutsche Superstar DAX, der mit dem Blockbuster „18.000 Punkte über dem Meer“ eine abenteuerliche Reise in unbekannte Sphären beschreibt. Bester Nachwuchsschauspieler könnte übrigens der heißspornige Reddit werden, der mit seiner Low-Budget-Produktion „Dive into anything“ ab dem 21. März in den Börsenhäusern Amerikas anläuft. Die 6,4 Mrd. Dollar teure Produktion könnte bereits am ersten Spieltag den Produzenten 750 Mio. Dollar in die Kassen spülen. Kommen wir zur wichtigsten Kategorie dieser Woche:

Bester Selbstdarsteller

Nachdem sich der niederländische Komödiant Geert Wilders diese Woche selbst aus dem Rennen genommen hat, bleibt am Ende die Nominierung an einem Schauspieler hängen, der sich wie kein anderer um diese Auszeichnung bemüht hat: Method-Acting-Spezialist Donald Trump, der diese Woche gleich mehrfach mit seinen Streifen für Aufsehen sorgte. Zum einen in seiner Rolle als größter Dödel im Oscar-Drama von Jimmy Kimmel. Zum anderen in der tragischen Liebeskomödie „Truth Social loves X“ an der Seite von Elon Musk, der ihn eiskalt abblitzen lässt. Und zu guter Letzt im Actionthriller „Feind des Volkes“, einer Meta-Produktion von Mark Zuckerberg. Das alles, während sein Blockbuster „Highnoon“ noch läuft, in dem er als Donald the Kid auf seinen Herausforderer Buffalo Biden trifft. Letzterer könnte doch noch Chancen haben, wenn sich Trump weiterhin so mit den glorreichen Sieben anlegt. Kommen wir zum Höhepunkt der heutigen Oscar-Ausgabe meiner Kolumne: And the winner is…: Sie, lieber Leser. Denn ohne Publikum geht weder im Kino, noch an der Börse oder im Journalismus etwas. In diesem Sinne geht meine Laudatio an meine Leser, denn ohne sie und ihr Feedback würde mir alles nur halb so viel Freude bereiten.

Ihr Volker Schilling

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Volker Schilling
Volker Schilling

Volker Schilling ist Gründer und Mitglied des Vorstandes der Greiff capital management AG und Asset Manager bei Der Zukunftsfonds. Er ist regelmäßig gefragter Experte für Fernsehsender (n-tv, Bloomberg, ARD Börse) und viele andere Medien. In seiner ZASTER-Kolumne „Euro, Dollar, Schilling“ blickt er jeden Freitag auf die wichtigsten Themen des Finanzmarkts zurück.