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REISEN

Bargeld im Ausland: So viel wird benötigt und das sind die versteckten Kosten

von Zaster Redaktion

Wise ermittelt anhand von mehr als vier Millionen Transaktionen, wie viel Bargeld in 90 Ländern weltweit durchschnittlich abgehoben wird. Im Schnitt liegen die Abhebungen bei 90 Euro für einen Monat pro Person. Ungeahnte Kosten: Beim Abheben nutzen Banken häufig einen eigenen Wechselkurs, wodurch Verbraucher:innen zusätzliche Gebühren zahlen.

Wer viel im Ausland unterwegs ist, ist häufig auf Bargeld zum Bezahlen angewiesen. Doch wie viel wird davon im Schnitt eigentlich benötigt und welche Kosten fallen an? Der Anbieter des Multi-Währungs-Kontos, Wise, beantwortet diese Frage mit einer aktuellen Auswertung anhand von Bargeldabhebungen von Verbraucher:innen, Reisenden, Expats und Co. in 90 Ländern weltweit. Pro Monat werden im Durchschnitt rund 90 Euro Cash benötigt. Was viele dabei nicht wissen: Beim Abheben am Geldautomaten verwenden die Banken jeweils einen eigenen Wechselkurs, wodurch die Auszahlungen mitunter deutlich mehr Geld kosten als nötig. Auf 100 Euro können das bis zu 7,70 Euro sein, die oftmals unbemerkt in Kauf genommen werden, wie Wise zusätzlich aufzeigt.  

In diesen Ländern wird viel Bargeld benötigt 

Die Analyse von rund 4,1 Millionen Transaktionen ist auch ein Gradmesser, wie weit verbreitet die Akzeptanz bargeldloser Zahlungen ist. Die Bargeldnutzung in Deutschland ist mit rund 80 Euro pro Monat tatsächlich vergleichsweise moderat (Platz 53). In einer Vielzahl der untersuchten Länder sind die Werte hingegen im dreistelligen Bereich. Allen voran in Paraguay, wo Konsument:innen pro Monat im Schnitt 230 Euro abheben und mit sich führen. Dahinter liegen die Elfenbeinküste sowie Bosnien und Herzegowina mit rund 210 Euro Bargeld, gefolgt von Senegal, Moldawien sowie Litauen mit jeweils 200 Euro. 

Bargeldmenge in asiatischen Destinationen über dem Durchschnitt

Im oberen Mittelfeld befinden sich mehrere, besonders unter Backpack-Urlaubern beliebte Ziele wie beispielsweise Vietnam, wo im Schnitt 150 Euro Bargeld pro Monat abgehoben werden. Auch in weiteren asiatischen Destinationen wie Thailand oder den Philippinen liegt die Bargeldhöhe mit 140 Euro deutlich über dem Durchschnitt der Auswertung von 90 Euro.

In europäischen Zielen wie Spanien reichen 90 Euro pro Monat im Portemonnaie hingegen wohl aus. Leicht darüber liegen Frankreich und Italien sowie Finnland mit durchschnittlich 110 Euro, etwas darunter befinden sich Dänemark, Ungarn und Polen mit 80 Euro pro Monat. Deutlich unter dem Durchschnitt liegen die Abhebungen bspw. in der Schweiz mit 50 Euro pro Monat oder dem hoch technologisierten Singapur mit nur 30 Euro pro Monat.

Abheben im Ausland wird durch Aufschlag im Wechselkurs teurer
Auch wenn beim Abheben im Ausland bzw. von ausländischen Währungen oftmals keine Gebühren seitens der eigenen Hausbank anfallen, heißt das nicht automatisch, dass Geldabheben tatsächlich umsonst ist. Denn, die Geldautomatenbetreiber geben das Bargeld – ähnlich wie Wechselstuben – oft mit einem eigenen Aufschlag auf den Devisenmittelkurs (Handelskurs der Banken) heraus, um an der Transaktion etwas zu verdienen. Im Vergleich zu diesem offiziellen Wechselkurs bekommt man bei einer Abhebung von einem fixen Eurobetrag demnach entsprechend etwas weniger in der lokalen Währung. Umgekehrt werden für eine Summe in der ausländischen Währung mehr Euro benötigt. 

Ein Vergleich der Wechselkurse von knapp 90 Banken in 19 der 90 untersuchten Länder aus dem Jahr 2019 zeigt auf, wie groß dieser Unterschied sein kann. In Australien ist die Differenz im Schnitt demnach am größten: Bei einer Abhebung im Gegenwert von 100 Euro weichen die Kurse im Schnitt um 6,30 Euro vom Devisenmittelkurs ab. Kosten, die die Verbraucher:innen tragen. Bei einer  australischen Bank lagen die Mehrkosten sogar bei 7,68 Euro. Dahinter folgen die USA mit Mehrkosten in Höhe von durchschnittlich 5,86 Euro. Auf Rang drei der teuersten Reiseländer liegt Neuseeland. In dem Inselstaat werden für 100 Euro Bargeld im Schnitt 4,82 Euro veranschlagt. Die mitunter unzureichende Transparenz bei den Bankautomaten macht es den Abhebenden sehr schwer, diesen Unterschied nachzuvollziehen. Die ATMs geben nämlich nicht immer den verwendeten Wechselkurs an. Wer es genau wissen will, muss folglich auf die Abrechnung bei der Bank schauen. 
   
Wie die Wechselkurs-Untersuchung aufzeigt, werden jedoch nicht bei allen Banken deutlich höhere Kurse angesetzt. In Ägypten, der Türkei und Bulgarien liegt der Unterschied bei unter einem Euro.

Wer viel im Ausland unterwegs ist, der weiß, dass in der Regel kein Weg um Bargeld herumführt. Zum einen spielt selbstverständlich die Akzeptanz von bargeldlosen Zahlungen eine große Rolle. Je mehr Möglichkeiten es hier gibt, desto weniger Bargeld wird benötigt. Wer auf Bargeld angewiesen ist, sollte am Geldautomaten besonders gut aufpassen und auf das Kleingedruckte achten: Die Automatenbetreiber nutzen eigene Kurse und verdienen so an jeder Auszahlung mit. Besonders wer längere Auslandsaufenthalte plant, sollte das im Blick haben und die höheren Ausgaben beim Abheben nicht außer Acht lassen”, kommentiert Pedro Martin-Steenstrup, Analyst bei Wise.

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Zaster Redaktion
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