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FINANZWISSEN

An ETFs führt kein Weg mehr vorbei

von Markus Kaiser

An Exchange Traded Funds, den sogenannten „ETFs“, führt längst kein Weg mehr vorbei. Inzwischen werden mehr als 1.500 ETFs angeboten, mit denen über ein passives Fondsmanagement gezielt in Länder-, Regionen- und Branchen-Indizes investiert werden kann.

Wer ein Fonds-Portfolio konstruiert, für den stellt sich bei der Zielfondsauswahl in vielen Anlageklassen die Frage, ob es erfolgsversprechender ist, aktiv oder passiv gemanagte Fonds zu selektieren. Wir wollen keine Debatte darüber führen, ob aktive oder passive Fonds die bessere Wahl sind. Uns geht es vielmehr darum, zukünftig auch aufzuzeigen, welche Anlagemöglichkeiten die Welt passiver Anlageprodukte bietet und worauf bei der Auswahl von ETFs zu achten ist. Global ausgerichtete Aktienfonds messen sich mit dem MSCI World Index, der als Weltaktienindex wohl die meistgenutzte Benchmark ist. Einer Scope-Analyse zufolge übertraf im Anlagejahr 2022 immerhin ein Drittel der aktiv gemanagten globalen Aktienfonds die Benchmark. Dementsprechend verzeichneten zwei Drittel jedoch eine Underperformance. ETFs, die die Wertentwicklung des MSCI World Index replizieren, erzielten in den vergangenen 20 Jahren im Durchschnitt immerhin eine jährliche Rendite von über zehn Prozent. Der Index selbst war also schon eine gute Wahl!

Der vom Finanzdienstleister Morgan Stanley Ca- pital International (MSCI) bereits 1986 herausgegebene Index bündelt mehr als 1.500 Aktien aus 23 Industriestaaten.

Dadurch kann der durch seine Streuung Schwankungen am Aktienmarkt besser ausgleichen als weniger diversifizierte Aktienindizes. Mit einem Anteil von über 66% haben US-Konzerne in dem nach Marktkapitalisierung gewichteten Index standardmäßig allerdings ein sehr hohes Gewicht. Neben Technologieaktien wie Apple, Microsoft, Amazon und Alphabet finden sich auch der Ölkonzern Exxon Mobil und die Bank JPMorgan Chase & Co. im Index wieder. Mit einem Fondsvolumen von über 44 Mrd. Euro dominiert der iShares Core MSCI World U- CITS ETF Acc (WKN A0RPWH) den Wettbewerb globaler Aktien-ETFs. Der thesaurierende ETF bildet den MSCI World physisch optimiert nach und weist eine Gesamtkostenquote (TER) von 0,20% p.a. aus.

Alternativ partizipiert man mit dem Vanguard FTSE All-World UCITS ETF Acc (WKN A2PKXG) an der Wertentwicklung von über 3.900 großen und mittelgroßen Unternehmen aus 25 Industriestaaten und 24 Schwellenländern.

In diese investiert der ETF ebenfalls physisch optimiert. Der FTSE All-World Index bietet im Vergleich zum MSCI World Index ein global noch weiter diversifiziertes Portfolio. Dennoch dominieren US-Aktien auch diesen Index mit knapp 58% Gewichtung. Chinesische Aktien machen gerade einmal 4%, deutsche Aktien etwas über 2% des Index aus. Die Gesamtkostenquote (TER) liegt bei 0,22% p.a., das Fondsvolumen beträgt knapp 6 Mrd. EUR. Der ETF steht Anlegern sowohl thesaurierend als auch ausschüttend für Investitionen zur Verfügung.

Fazit

Weltaktien-ETFs eignen sich vor allem als Basisinvestment und für den Vermögensaufbau über Sparpläne. Über die hohe Diversifikation können Marktschwankungen abgemildert werden. Im Vergleich zu konzentrierten Portfolios kann die breite Streuung temporär jedoch auch Performance kosten, wenn wirtschaftlich schwächere Regionen aufgrund der Indexregeln mitgeschleppt werden.

Dies ist keine Anlageberatung. Bitte informiert euch vor einer Geldanlage über die Risiken und beachtet unsere Hinweise hier.

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Markus Kaiser
Markus Kaiser ist Geschäftsführer der Greiff Research Institut GmbH und leitet den ETF-Bereich der Greiff capital management AG. Der Dipl. Vermögensmanager verfügt über mehr als 20 Jahre Investment-Erfahrung und zählt zu den erfolgreichsten Dachfonds-Pionieren.