MITTAGSBRIEFING

Brexit bedroht Altersvorsorge vieler Deutscher, Höhere Zuschüsse für E-Autos, Pflegeheime werden immer teurer

von Moritz Weinstock

Du willst wissen, was heute so los ist? Wir haben die wichtigsten Infos für dich zusammengefasst. Hier ist unser ZASTER-Mittagsbriefing.

Brexit bedroht Altersvorsorge vieler Deutscher

Rund sieben Prozent der Wirtschaftsleistung Großbritanniens liegt in der Finanzdienstleistung. Nach dem Brexit befindet sich das Land nun in einer Art Übergangsphase. Bis alle Verhandlungen abgeschlossen sind, wird es noch dauern. Eventuell kommt es sogar zu einer sogenannten Äquivalenzlösung, wonach britischen Finanzdienstleistern auch ohne EU-Pass erlaubt werden könnte, künftig Geschäfte in der EU zu machen.

Doch noch steht vieles in Frage und gerade im Bereich der Altersvorsorge besteht Handlungsbedarf. Ein harter Brexit, also eine Abkapselung Großbritanniens ohne entsprechende Einigungen, könnte das Aus für viele kleine Finanzdienstleister bedeuten, die Geschäfte in Deutschland machen und viele Kunden mit Produkten zur Altersvorsorge ausstatten. Wer Anlageprojekte verfolgt, sollte daher besser vorsorgen und sich Gedanken um eine außerordentliche Kündigung machen. Denn die Finanzdienstleister selbst sehen bisher noch keinen Handlungsbedarf (Wirtschaftswoche).

Höhere Zuschüsse für Kauf von Elektroautos

E-Autos werden auch finanziell immer interessanter. Am heutigen Tag tritt die neue Kaufprämie für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride in Kraft. So gelten ab sofort neue Umweltboni, die zur Hälfte vom Staat und zur anderen Hälfte von der Industrie getragen werden. Die Höhe der Zuschüsse bemisst sich am Listenpreis des Autos. Für batterie-elektrische Fahrzeuge bis 40.000 Euro steigen sie von 4000 auf 6000 Euro. Alles, was darüber liegt, wird künftig mit 5000 Euro gefördert, etwa einem Viertel mehr im Vergleich zur bisherigen Förderung. Für Plug-in-Hybride unter 40.000 Euro gibt es 4500 Euro statt bisher 3000. Bei einem Listenpreis über 40.000 Euro bekommen Käufer 3750 Euro statt bisher 3000, wie die Wirtschaftswoche schreibt.

Pflegebedürftige müssen immer mehr für Unterbringung in Heim zahlen

Die Höhe der Eigenbeiträge, die Pflegebedürftige und ihre Angehörigen stemmen müssen, steigt seit Jahren. Derzeit liegt der Anteil laut FAZ im Schnitt bei rund 1940 Euro im Monat. Im Vergleich zum Beginn des Jahres 2019 sind das 110 Euro mehr. Das geht aus Zahlen des Verbands der Ersatzkassen hervor, die der FAZ vorliegen. Besonders schwer trifft es Menschen in Nordrhein-Westfalen, wo ein Heimplatz durchschnittlich 2357 Euro kostet. In Sachsen-Anhalt ist er mit 1359 Euro am niedrigsten. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert deshalb eine grundlegende Finanzreform. Ihrer Meinung nach sei der aktuelle Zustand für Pflegebedürftige unerträglich, da er ein Abrutschen in die Armutsfalle bedeute und abhängig von Sozialhilfe mache.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.