Kurz & Knapp
1
Der Staat hat mehr Schulden als vor der Krise. Allein Bürger und Unternehmen schulden dem Staat knapp 100 Milliarden Euro.
2
Die Wirtschaft liegt brach. Das Bruttoinlandsprodukt ist um 25 Prozent gesunken. Trotz eiserner Sparpolitik sind sich Wirtschaftsprofessoren einig: Eine Wiederbelebung der griechischen Wirtschaft sieht anders aus.
3
Jeder fünfte Grieche ist arbeitslos. Fast eine halbe Million Menschen, häufig junge und gut ausgebildete, sind ausgewandert.
4
Die Staatsverschuldung beträgt knapp 200 Prozent der Wirtschaftsleistung – Spitzenreiter in Europa.
5
Deutschland hat bisher am meisten an der Griechenland-Krise verdient: 2,9 Milliarden Euro Zinsgewinne hat die Bundesrepublik bisher eingestrichen.
6
Mehr als zehn Prozent der griechischen Bevölkerung leben mit weniger als 176 Euro pro Monat.
Und was nun?
Lautester Gegner der von der Europäischen Union verordneten Sparpolitik ist Yanis Varoufakis, ehemaliger griechischer Finanzminister. In Bild sagte er: „Griechenland steht am selben Punkt, im gleichen schwarzen Loch und es versinkt jeden Tag tiefer darin. Auch, weil die Sparvorgaben der Gläubiger Investitionen und den Konsum behindern.“
Andere Töne kommen hingegen vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI): Dank der Reformen hält BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang den griechischen Markt vor allem für deutsche Investoren für vielversprechend: „Das gute Ende der europäischen Hilfsprogramme ist ein positives Signal für Griechenland selbst und die EU insgesamt.“
