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Diversifiziert

Aktien- und Anleihen-Anstieg: Herausforderung für den Anleger?

von Zaster Redaktion

Spätestens, wenn die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen ansteigt, steigen auch die Herausforderungen für die Anleger. Denn viele verfolgen das Ziel, ihr Portfolio möglichst ausbalanciert zu strukturieren, um potenziell hohe Verluste zu vermeiden. Aber nicht nur in Zeiten ansteigender Korrelationen, sondern auch in Zeiten zunehmender geopolitischer Risiken stellt sich die Frage, welche Strategien für einen gewissen Schutz sorgen.

Doch wo finden Investoren dann noch Schutz, wenn Anleihenkurse im Sog fallender Aktienkurse ebenfalls stärker fallen und geopolitisch vieles im Argen liegt? Gesucht wird also eine Strategie, die ihre Erträge möglichst unabhängig von den Entwicklungen an den Aktienmärkten erzielen kann. Anders ausgedrückt: Das Portfolio sollte um einen alternativen Renditebaustein ergänzt werden. In dem Zusammenhang kommen beispielsweise Volatilitätsstrategien in Frage.

Eine solche heißt Wallrich AI Peloton (WKN A2JQH3), hauptverantwortlich dafür ist der Namensgeber Stefan Wallrich. Er studierte Betriebswirtschaftslehre in Trier und Köln und war anschließend 12 Jahre lang bei verschiedenen Banken wie Berliner Bank AG und BHF-Bank in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern tätig. Anfang 2000 wurde schließlich die Wallrich Asset Management AG gegründet, deren Vorstand Stefan Wallrich ist.

Was steckt dahinter?

Professionelle Investoren wie Wallrich ist es möglich, an der Terminbörse Eurex sogenannte Stillhaltergeschäfte einzugehen. Als eine Art Gegenleistung bekommt er dafür Optionsprämien, die man durchaus als marktneutralen Ertrag ansehen kann. Was er dafür tun muss, ist, Short-Put-Optionen auf einen Basiswert (Aktie oder Aktienindex) zu schreiben. Nun gibt es verschiedene Szenarien: Steigt der Preis des Basiswertes während der Laufzeit der Option oder verläuft der Preis eher seitwärts, darf der Stillhalter die komplette Optionsprämie vereinnahmen. Dasselbe Ergebnis kommt heraus, wenn der Preis nur ganz leicht fällt. Bevor die Put-Optionen vom Käufer ausgeübt werden („ins Geld laufen“), darf der Kurs des Basiswerts also noch ein paar Prozente verlieren. Erreicht der Kurs des Basiswerts allerdings ein bestimmtes Niveau (Strike), entstehen für den Stillhalter Verluste. Diese sind durch die Vereinnahmung der Optionsprämie aber nicht ganz so hoch wie bei einem direkten Kauf des Basiswerts.

Höhere Volatilität ist positiv

Wichtig zu wissen ist auch, dass bei einem Anstieg der Volatilität die Optionsprämien stärker ansteigen und der Stillhalter somit auch mehr Prämieneinnahmen generieren kann, was dann letztendlich zu einer schnellen Erholung des Fondspreises führt. Bezogen auf die Strategie Wallrich AI Peloton erklärt Wallrich das Thema wie folgt und erläutert gleichzeitig, welche Rolle die Künstliche Intelligenz dabei spielt: „Unter Vola-Strategien versteht man das Ausnutzen der Schwankungen am Markt. Je heftiger die Ausschläge sind, desto höher ist die gemessene Volatilität. Diese Volatilität fließt in die Aktienoptionen ein, die an der Terminbörse Eurex gehandelt werden. Wir agieren hier nur auf der Put-Seite, indem wir regelbasiert Stillhaltergeschäfte eingehen und Puts auf den breit diversifizierten EuroStoxx 50 verkaufen.

Die eingesetzte Regel haben wir mittels KI entwickelt.“ Genauer: Das Portfolio wird durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz optimiert, indem diese anhand aktuellen Marktdaten vorgibt, in welcher Höhe Positionen mit welchen Strikelevels eingegangen werden. Mit ansteigender Volatilität steigt auch meist die Investitionsquote. Die Restlaufzeit der Optionen liegt bei 1 bis 1,5 Monaten und ein vorzeitiges Schließen ist nicht vorgesehen, außer bei starker positiver Marktdynamik. Die Strikelevel liegen bei ca. 6 % (OTM). Sind also Schwankungen ein Muss, damit eine solche Strategie Erträge erwirtschaften kann? Dies ist nicht der Fall, denn die Volatilitätsstrategie funktioniert auch in Phasen mit geringer Volatilität, allerdings werden hier geringere Prämien vereinnahmt. Kurzum: Die Strategie wirft mit erhöhter Volatilität höhere Erträge ab, funktioniert aber in beiden Phasen.

Weiterentwicklung der Strategie nach 2020

Wenn man sich den Kursverlauf des Fonds seit Auflage anschaut, so sieht man einen größeren Drawdown im Corona-Crash 2020. Es dauerte rund 2 Jahre, bis dieser Verlust wieder wettgemacht werden konnte. Doch zuletzt sah man selbst in unruhigeren Phasen einen stabileren Kursverlauf des Fonds. Hat man nach dem stärkeren Verlust in 2020 reagiert und an der einen oder anderen Stellschraube gedreht?

Dazu Stefan Wallrich: „Wir haben in der Tat nach Corona die Computer wieder angeworfen, um Hedge-Strategien zu entwickeln, und dies ist uns gelungen. Sicherlich stellen Crashs auch für uns eine Herausforderung dar, allerdings sollten die neu implementierten Mechanismen helfen, gegenzusteuern.“ Konkret handelt es sich dabei um die Einführung automatischer „Stop Loss“, was ein automatisches Schließen offener Optionen in dynamisch fallenden Märkten auslöst, sowie die Implementierung eines fortlaufenden VIX-Calls auf den S&P 500 Volatilitätsindex (eine Art Rückversicherung), der mit dem Aktienmarkt negativ korreliert. Von letzterer Maßnahme kann der Fonds bei absoluten Stressphasen sogar positiv partizipieren.

Die Zinsen sind zurück

Der zweite Baustein im Portfolio: Das sind kurzlaufende Renten, die seit der Rückkehr der Zinsen zusätzlich attraktive Erträge abwerfen. Die Laufzeiten betragen maximal 2 Jahre, aktuell liegt diese bei rund einem Jahr. Bei der Bonität werden keine Experimente gemacht, die Anleihen haben überwiegend ein AAA-Rating und trugen letztes Jahr mit knapp +3 % fast ein Drittel zur Gesamtperformance des Fonds bei.

Überzeugende Ergebnisse

Die Strategie hat sich in den letzten zwei Jahren sehr gut geschlagen, in 2023 steht sogar ein Plus in Höhe von rund 10 %. Ist das die Rendite, die Anleger mittel- bis langfristig erwarten dürfen? „Der Wallrich AI Peloton hat eine Zielrendite von Euribor Plus 4–6 %. Wir können die Zielrenditen durch unser KI-basiertes Rückrechnen von verschiedenen Regeln bestimmen. Über die große Vielzahl von Regeln haben wir einen Filter gelegt, um die optimale Regel zu bestimmen. Wir sind in der Lage, diese Zielrenditen empirisch zu belegen“, so Wallrich.

Worin unterscheidet sich die von den Mitbewerbern?

Dazu Wallrich: „Die rund zehn guten Vola-Strategien am Markt agieren recht unterschiedlich. Man sollte sich diese genau anschauen. Wir arbeiten regelbasiert, die Regeln sind durch KI ermittelt, incl. Der Bestimmung der Zielrendite, und nutzen ausschließlich Puts auf den EuroStoxx 50.“ Und an wen richtet sich die Strategie? Laut Stefan Wallrich ist der Ansatz für einen ausgewogenen Investor geeignet, der etwas Risikobereitschaft und eine erhöhte Renditeerwartung mitbringt. „Wir können in drei von vier Marktphasen (steigend, seitwärts und leicht fallend bis zum Strike) eine positive Rendite erzielen, und zudem hat er durch den Einsatz von kurzlaufenden Bonds eine zusätzliche Renditekomponente“, ergänzt er.

Fazit:

Volatilität eignet sich als alternative Renditequelle insbesondere dann, wenn das Marktumfeld schwieriger ist. Aber auch in ruhigeren Marktphasen kann die Strategie stabile Ergebnisse erzielen, in fast jedem Umfeld ein Portfolio bereichern und diesem Stabilität verleihen. Die Expertise ist zweifelsohne vorhanden, und wer diese Assetklasse beimischen möchte, sollte sich den Wallrich AI Peloton näher anschauen. 

Die Ergebnisse:

Seit Jahresbeginn kann der Fonds um etwas mehr als 7 % zulegen, über 12 Monate +10 % und über die letzten 3 Jahre steht ein Plus in Höhe von 27,4 % bei einer Volatilität von 2 % (1 Jahr) bzw. rund 5 % über die letzten 3 Jahre. 

Dies ist keine Anlageberatung. Bitte informiert euch vor einer Geldanlage über die Risiken und beachtet unsere Hinweise hier.

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Zaster Redaktion
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