MITTAGSBRIEFING

Airlines: Gutscheine statt Rückzahlung, Carsharing: Wie Anbieter auf die Krise reagieren, Bund unterstützt Start-ups mit 2 Milliarden

von Moritz Weinstock

Wir haben für dich die wichtigsten Verbraucher-News des Tages zusammengefasst. Hier ist unser ZASTER-Mittagsbriefing.

Airlines: Gutscheine statt Rückzahlung

Weil der weltweite Flugverkehr im Zuge der Corona-Pandemie praktisch zum Erliegen gekommen ist, fordern zehntausende Reisende eine Rückerstattung ihrer Tickets von den Airlines. Doch obwohl ihre Forderungen rechtens sind, zieren sich die Fluggesellschaften, ihren Pflichten nachzukommen. Denn: Würden sie jedem Kunden den vollen Preis auszahlen, so könnte das existenzbedrohend für sie sein – sehr zum Ärgernis der Fluggäste, die damit vorerst auf ihren Ausgaben sitzen bleiben.

Besonders brisant an dieser Situation ist laut einem Hamburger Anwalt, dass nach Artikel acht der Europäischen Fluggastrechte-Verordnung Airlines bei gecancelten Flügen den vollen Ticketpreis eigentlich zurückerstatten müssen, und zwar innerhalb von sieben Tagen! Um genau das zum Umgehen, setzen viele Anbieter nun auf Gutscheine und Umbuchungen, die sie ihren Kunden anbieten. Klar ist aber: Einen Gutschein muss man nicht annehmen.

Wie es nun weitergeht, bleibt abzuwarten. Für Verbraucherschützer liegt die einzige Lösung „in einem staatlichen Fonds, aus dem die Rückzahlungsansprüche der Kunden beglichen werden“ (Welt). Nur so könne man den Rechten der Kunden nachkommen und zugleich Airlines und Reisebüros vor der Pleite bewahren.

Carsharing: Wie Anbieter auf die Krise reagieren

Das öffentlichen Leben in Deutschland liegt seit dem Ausbruch des Corona-Virus weitgehend lahm. Viele Menschen arbeiten von zuhause aus, der Arbeitsweg fällt weg und somit auch die tägliche Pendelei mit dem Auto, der Bahn oder dem Bus. Was zumindest bei zwei der drei beschriebenen Fortbewegungsmittel zu weniger Feinstaubbelastung in den Städten führt, wird zur Härteprüfung für Carsharing-Anbieter.

Denn mit den Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und den Auswirkungen auf die Arbeitsweisen viele Unternehmen, fallen jede Menge Berufs- und Freizeitfahrten weg. Unternehmen wie Cambio, Miles oder Car2Go verzeichnen trotz zusätzlicher Hygienemaßnahmen in ihren Fahrzeugen teilweise Umsatzeinbrüche von bis zu 80 Prozent. Laut Wirtschaftswoche will Deutschlands größter Anbieter Share Now nun einen Teil seiner Flotte vorerst aus dem Betrieb nehmen.

In den Autos selbst würde laut Professor Dirk Bockmühl, Experte für Hygiene und Mikrobiologie an der Hochschule Rhein-Waal, wenig Ansteckungsgefahr herrschen, da sie von weniger Menschen frequentiert werden, als beispielsweise öffentliche Verkehrsmittel. Wichtig sei jedoch, dass man vor der Fahrt Lenkrad und Knöpfe reinigt und sich nach der Fahrt die Hände wäscht.

Bund unterstützt Start-ups mit zwei Milliarden

Die Wirtschaft leidet unter den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus – und mit ihr Freiberufler, Selbständige und Start-Ups. Doch während die Bundesregierung große Hilfspakete geschnürt hat, um besonders betroffene Berufsgruppe und Wirtschaftszweige zu unterstützen, hatten junge, aufstrebende und innovative Unternehmen bisher oftmals das Nachsehen. So würde laut Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier „viele klassische Kreditinstrumente“ bei Start-ups häufig nicht greifen (Tagesschau).

Damit die oftmals mittellosen Unternehmen, die über wenig finanzielle Polster verfügen, nun ebenfalls aufgefangen werden, arbeitet die Bundesregierung zusammen mit der Förderbank KfW bereits an einem zehn Milliarden schweren Zukunftsfonds, der laut Altmaier bald schon stehen soll. Die nun geplanten zwei Milliarden Euro stellen damit eine erste Tranche des Hilfspakets dar.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.