BESONDERE SAMMLERSTÜCKE

7 besondere Sammlerstücke, die heute richtig teuer sind

von Philipp Grabowski

Es ist nicht ganz neu, dass Designklassiker, Luxusgüter und vor allem alte Meisterwerke tendenziell eher hochpreisig sind. Eine echte Stradivari dürfte für die meisten Menschen so unerschwinglich sein wie zum Beispiel ein Mercedes-Flügeltürer aus dem Jahr 1954. Es gibt aber auch in niedrigeren Preissegmenten echte Sammlerstücke und Raritäten, die überraschen dürften. Da ist beispielsweise ein Gebrauchtwagen aus dem Jahr 2000 dabei, der jetzt mehr wert ist damals. Oder ein Lego-Set, für das inzwischen astronomische Preise bezahlt werden. Je oller, desto doller eben. Zaster-Kolumnistin Isabella Müller-Reinhardt verrät uns heute sieben besondere Sammlerstücke, die über die Jahre richtig teuer wurden.

1
Omega Speedmaster („Moonwatch“)

Wir beginnen die Liste mit einem echten Klassiker. Buzz Aldrin trug sie bei seinem Mondspaziergang: Allein dieser Fakt macht diese Armbanduhr zu einer Legende. Die „Moonwatch“, wie sie oft bezeichnet wird, ist eigentlich eine Omega Speedmaster mit Handaufzug und in der originalen Mondlandungs-Variante mit einem Kunststoffglas versehen. Das Modell, welches noch immer produziert wird, hat über die Jahre eine satte Preissteigerung hingelegt. 1995 konnte man die Speedmaster noch für umgerechnet etwa 1500 Euro bekommen. Aktuell kostet das gleiche Modell neu mindestens 4000 Euro. Spannend wird’s, wenn man eine originale Moonwach aus dem Jahr 1969 besitzt. Sie wird bei den Händlern ab 10.000 Euro geführt.

2
BMW Z8

Pierce Brosnans Bond-Auto aus dem Film „Die Welt ist nicht genug“ ist eine echte Wertanlage – und das in der zivilen Straßenversion ohne Raketensystem! Nur 5703 Exemplare wurden von dem Retro-Roadster zwischen 2000 und 2003 gebaut. In Handarbeit! Verkaufspreis damals? 235.000 DM. Heute muss man etwa die gleiche Summe in Euro für die gebrauchte Variante des fast 400 PS starken Zweisitzers hinblättern.

3
Lego Star Wars Republic Dropship 10195

Die Macht ist stark in diesem Klemmbaustein-Paket! Wer das Lego-Set von 2009 mit der Nummer 10195 noch zufällig ungeöffnet auf dem Dachboden hat, kann sich über einen kleinen Schatz freuen. Denn das Raumschiff mit passendem Läufer aus der „Star Wars – The Clone Wars“-Serie zählt zu den begehrtesten Star-Wars-Bausätzen überhaupt. Für die 1700 Teile musste man im Erscheinungsjahr je nach Angebot etwa 250 Euro hinlegen. Ungeöffnet und ungespielt geht das Set heute bei eBay für bis zu 2000 Euro weg. Gebraucht zahlen Liebhaber heutzutage noch bis zu 800 Euro.

4
Gibson Les Paul Standard Sunburst 1959

Sie ist die Stradivari der E-Gitarren und für viele Musiker so etwas wie der heilige Gral. Denn wenn es sich um eine originale Gibson Les Paul „Sunburst“ aus dem Jahr 1959 handelt, ist ein Verkaufspreis von 250.000 Euro keine Seltenheit. Schätzungen zufolge wurden damals nur 643 Stück gebaut. Stolze Besitzer sind zum Beispiel Slash (Guns N‘ Roses) oder Mark Knopfler (Dire Strates). Die Firma Gibson versucht, die alten 59er nachzubauen, verwendet dabei alte Materialen und Kleber und setzt auf ein besonderes Aging-Verfahren, um die Gitarren auch ordentlich runtergerockt aussehen zu lassen. Selbst für diese neu-alten Custom-Shop-Varianten muss man Preise jenseits der 8000 Euro bezahlen.

5
Eames Chair DSW

In Werbeagenturen, Architekturbüros oder angesagten Lokalen gehören sie längst zum Inventar: Die schicken Schalen-Stühle mit den filigranen Holzbeinen. In seiner ursprünglichen Version aus den 50er Jahren wurde der von Charles und Ray Eames entworfene Dining Chair aus Fieberglas hergestellt. Heute vertreibt die Firma Vitra den Klassiker in einer Variante aus Kunststoff. Für Puristen kommt das Remake allerdings nicht in Frage. Selbst für etwas ausgefranste aber originale Fieberglas-Stühle werden in den Auktionshäusern gut und gerne 700 Euro bezahlt – pro Stück! Auf Flohmärkten sind diese Schätzchen sehr selten geworden. Für die neu aufgelegte Variante von Vitra muss man aktuell 350 Euro hinlegen. Billige Nachbauten aus Asien soll es schon für etwa 50 Euro geben.

6
Chanel 2.55 (Flap Bag)

Die Handtasche gibt es seit 1955 und wird bis heute von Hand gefertigt. Damals hat die Tasche umgerechnet gerade mal 190 Euro gekostet. Heute liegt der Preis im Chanel-Store je nach Größe, Farbe und Material bei über 3000 Euro. Coco Chanel hat das gute Stück erfunden, Karl Lagerfeld hat sie dann in den 80er Jahren neu aufgelegt. Das teuerste Modell stammt aus dem Jahr 2008. 13 Stück wurden damals aus weißem Krokodilleder gefertigt.

7
Nike Air Jordan 1S

Sportartikelhersteller Nike hatte sich den Ausnahmesportler als Testimonial geschnappt. Allein bis zum Jahr 1998 soll er einen Werbeumsatz von 10 Millliarden Euro generiert haben. Auch heute sind die Air Jordans, die speziellen Jordan-Sneaker noch sehr begehrt. Ein Unbekannter hat dieses Jahr satte 512.000 Euro für ein originales Paar „Nike Air Jordans 1S“ aus dem Jahr 1985 bei einer Auktion in New York gezahlt. In diesem Fall waren die Schuhe „matchworn“, also von Michael Jordan selbst getragen. Aber auch die Version ohne prominenten Vorbesitzer geht heute für teils 10.000 Euro weg.

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ein Artikel von
Philipp Grabowski