Das Geschäft mit Bekleidung vom Discounter boomt. „Je billiger, desto besser“ lautet wohl das Shopping-Credo mancher Primark-Fans. So machte das irisch-britische Unternehmen allein in Europa im vergangenen Jahr 2017 ein ganz schönes Vermögen: Der Gesamtjahresumsatz belief sich auf sieben Milliarden Pfund, das sind rund 7,92 Milliarden Euro.
Die Mode richtet sich vor allem an jüngere Käuferinnen und Käufer. Produziert wird nach Meinung von Kritikern unter niedrigsten Arbeitsbedingungen fernab von Europa und den hier vorherrschenden Produktionsnormen. Und obwohl diese Tatsachen bekannt sind – nicht zuletzt aufgrund der eingenähten Hilfefrufe einiger Fabrikarbeiterinnen und -arbeiter, die im Jahr 2014 enthüllt wurden und weltweit für Aufsehen sorgten –, macht Primark, ebenso wie etliche andere Anbieter, nach wie vor Rekordumsätze, auch in Deutschland. Wie das Unternehmen allerdings später mitteilte, sollen zwei der veröffentlichten Hilferufe Fälschungen gewesen sein.
Der nach wie vor hohe Umsatz der Kette ist in der Zeit, in der wir leben, besonders deshalb interessant, weil sich zeitgleich ein neues ethisches Bewusstsein im Bereich der nachhaltigen Mode entwickelt. Vintage gerät weiter en vogue, und Verkaufsplattformen im Netz strotzen nur so vor tollen Styles. Wer sein Gewissen beruhigen möchte, kauft eher Vintage-Klamotten, bewegt sich auf Flohmärkten. #preloved-Fashion ist im Trend und schont den Geldbeutel gleichermaßen.
