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Spielend Stromsparen

4 pfiffige Strom- und Energiespargadgets

von Christoph Masurek

Strom ist teuer wie nie – und wird trotzdem viel zu viel verschwendet. Technische Helferlein wollen daher beim Energiesparen unter die Arme greifen.

Smarte Fritz-Steckdose

Eine Haussteuerung zum Nachrüsten für kleines Geld? AVM bietet dafür die „intelligente“ Steckdose FRITZ!DECT 200 für rund 40 Euro. Mithilfe des Zwischensteckers schaltest du Lampen und Elektrogeräte zu bestimmten Zeitpunkten automatisch an und aus und misst gleichzeitig den Stromverbrauch. Für diese Aufgabe bieten sich Zeitprofile an. So kannst du etwa einstellen, dass morgens zu einem bestimmten Zeitpunkt die Kaffeemaschine bereits startklar ist. Oder ein „virtueller Bewohner“ zieht bei dir ein. Der schaltet dann in unregelmäßigen Abständen das Licht ein- und aus und gaukelt so Dieben vor, dass jemand zuhause ist.

Astronomische Schaltvorgänge

Ebenfalls möglich sind astronomisch ausgelöste Schaltvorgänge und termingesteuerte Ereignisse. Für letzteres ist ein Google-Kalender erforderlich, in denen Termine mit den Bezeichnungen „An“ und „Aus“ angelegt werden. Bei astronomischer Schaltung trägt der Nutzer entweder die exakten Koordinaten per Hand ein oder bestimmt sie automatisch per Standorterkennung, sodass die Steckdose sich am Stand der Sonne orientiert. Die Steckdose kannst du natürlich trotzdem noch per Hand ein- und ausschalten.

Einstellungen von überall auf der Welt ändern

Das klappt per PC über die Fritz Box-Oberfläche, per DECT-Telefon und Smartphone. Optional gibt’s auch gegen Aufpreis eine spezielle Fernbedienung. Letztlich tut’s auch ein Taster an der Vorderseite der Steckdose. Die Installation ist kinderleicht: Der Zwischenstecker kommt einfach zwischen Steckdose und ausgewähltem Gerät. Gibst du die Fritz Box für den Dienst MyFritz frei, lassen sich die gesamten Einstellungen auch von jedem internetfähigen Computer weltweit vornehmen, etwa per Smartphone mit Internetverbindung.

Besonders die Möglichkeit, tägliche wechselnde Rhythmen oder gar völlig wahllose Schaltzeiten einzustellen, stellt den Hauptvorteil der Fritz-Steckdose gegenüber klassischen Zeitschaltuhren aus dem Baumarkt dar. Dazu kommt, dass die Übertragungstechnik DECT zuverlässig verschlüsselt ist und in der Regel störungsfrei funktioniert. Schließlich funkt sie im 1.9 GHz-Band und kommt so nicht mit Mikrowelle und WLAN ins Gehege. Unterm Strich ist die Fritz-Steckdose ein gelungenes Spielzeug für Technik-Freunde, die erste Schritte in Richtung Haussteuerung wagen.

Clever duschen

Morgens eine warme Dusche ist schon schön. Wer’s übertreibt, muss bei der Endabrechnung aber tief in die Tasche greifen. Der Amphiro b1 ermittelt daher ganz genau, wieviel Wasser und wieviel Energie du bei der täglichen Körperpflege konsumierst. Dazu montierst du den smarten Energie- und Wasserzähler zwischen Duschschlauch und –kopf, Anschließend informiert dich der 2,5 Zoll große LCD-Bildschirm über die verbrauchte Wassermenge und Energie. Damit nicht genug: Zusätzlich klassifiziert er dein Verhalten mit einem Energielabel (etwa A+). Der Strom für Betrieb und Messung wird durch den durchlaufenden Wasserstrahl selbst erzeugt.

Die Ergebnisse regen zum Nachdenken an. Allein eine fünfminütige Dusche kostet rund zwei Kilowattstunden (KWh) Energie. Das entspricht dem Verbrauch einer LED-Sparlampe von zwei Wochen. So mancher Warmduscher wird dadurch vielleicht Temperatur und Duschdauer etwas herunterschrauben. Mit rund 70 Euro ist der Amphiro b1 leider nicht ganz billig.

Tado: Smart heizen und sparen

Durchschnittlich fast 2000 Euro zahlt jeder Deutsche fürs Heizen. Mit dem smarten Thermostat Tado sollen sich bis zu 26 Prozent davon einsparen lassen. Das ergibt eine theoretische Ersparnis von bis zu 500 Euro pro Jahr. Tado registriert dazu per GPS im Smartphone, wo du und deine Mitbewohner sich aufhalten. Verlässt du das Haus, regelt es die Heizung herunter. Kommst du wieder in die Nähe, schaltet es die Heizung ein. Öffnest du dann die Haustür, ist es bereits mollig warm. Das Konzept: Es wird nur dann geheizt, wenn es nötig ist. Die clevere Lösung bezieht dabei Faktoren wie Raumtemperatur und Wetter mit ein und lernt, wie schnell sich die Räume aufheizen und abkühlen. Alternativ lässt sich die Temperatur natürlich auch manuell per App steuern. Tests haben gezeigt, dass das System gut funktioniert. Der Kauf des Starter-Kits schlägt mit rund 200 Euro zu Buche. Kosten, die sich aber schnell amortisieren sollten.

Alternative Energie zum An- und Ausziehen

Zudem möchten wir euch ein Gadget vorstellen, das es leider nie in den Handel geschafft hat: den Solar Bikini. Zwar sind in unseren Gefilden kleine, mobile Solarzellen nicht sehr effektiv, das spielt aber beim Solar Bikini keine Rolle. Denn das Teil kommt sowieso nur bei bestem Wetter zum Einsatz. Es besteht aus 40 flexiblen, superdünnen Solarpanels und kann so mobile, per SUB-Anschluss angedockte Geräte mit Strom versorgen. Baden ist allerdings verboten. Der iKini hätte definitiv das Zeug, das Interesse an alternativer Energieerzeugung zu pushen.

ein Artikel von
Christoph Masurek
Christoph studiert Politikwissenschaften in Wien und sucht noch immer vergeblich nach der Geschäftsidee, die sein Leben sowohl erleichtert als auch bereichert.