© Greiff AG Werner Lang
Nachgefragt

3 Fragen an Werner Lang

von Michael André Ankermüller

Werner Lang leitet in der Greiff Research Institut GmbH den Bereich „Research“ und ist Experte in der Bewertung von Investmentfonds. Er ist Bankbetriebswirt sowie Financial Planner (HfB) und verfügt über 25 Jahre Berufserfahrung bei Banken und Finanzdienstleistern. ZASTER hat ihn für „3 Fragen an“ getroffen.

Wie würdest du zum jetzigen Zeitpunkt 30.000 Euro anlegen?
 
Immer davon ausgehend, dass die kurzfristige Liquidität vorhanden ist und keine teuren (Konsum-) Schulden bestehen, würde ich in der jetzigen recht unsicheren Marktphase mit Ukraine, Corona -Nachwehen, Probleme bei Banken, Inflation und Zinsentwicklung etc. und dem doch begrenzten Anlagehorizont (3-5 Jahre) eher vorsichtig agieren. Hier bieten sich in meinen Augen defensivere vermögensverwaltende Lösungen an wie z.B. „Der Zukunftsfonds“ (A2DTM6) für den Bereich bis 3 Jahre an (geringe Schwankungen, starkes Chance- Risikoprofil), und für den Bereich 3-5 Jahre flexible Lösungen wie Quantex Multi Asset Fund (WKN A2QLGR) und/oder Incrementum All Seasons Fonds R (WKN A2PLD2).

Also Lösungen, die frei von einer Benchmark verwaltet werden, die aktiv die ganze Klaviatur der Anlage spielen können und sich dabei nicht an fixen Verteilungsquoten orientieren. Neben klassischen Bereichen wie Cash, Aktien und Renten, kommen hier auch Rohstoffe oder Future/Optionsstrategien zum Einsatz, die für Mehrwerte sorgen. Viele klassische Mischfonds hängen zur stark an fixen Verteilungen zwischen Aktien und Renten, was zu massiven Problemen führen kann, wenn sowohl Aktien wie auch Renten schlecht laufen.

Andere Mischfonds oder neudeutsch Multi Asset Fonds nutzen zwar auch Anlagen wie Rohstoffe oder Futures, setzen diese aber nur sehr beschränkt ein, so dass die Vorteile dieser alternativen Anlagen nicht wirklich zum Tragen kommen. Die oben genannten Lösungen sind da deutlich besser geeignet. Vorteil dieser Anlagen: ich muss mich um Nichts kümmern.
 
ETFs oder einzelne Aktien?
 
Ich würde mich auf aktiv verwaltende Lösungen beschränken. ETFs setze ich nur für Märkte ein wo es keine aktive Lösungen mit Mehrwertpotenzial gibt oder wenn man nur temporär eine Marktbewegung mitmachen möchte. Einzelaktien sind nicht (mehr) meine Baustelle. Um mit Einzelaktien ein möglichst effizientes Portfolio zu bauen, braucht man mindestens 15-20 Titel, diese auszusuchen, zu analysieren, zu bewerten und zu überwachen ist meiner Meinung nach viel zu aufwendig.  
 
Ab wann lohnt sich überhaupt ein Investment am Aktienmarkt?
 

Wenn man Zeit, Geduld und seine Emotionen im Griff hat und für die Anlage mindestens 7-10 Jahre einplanen kann.

Disclaimer: Die Hinweise und Informationen mit Werner Lang stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar.

ein Artikel von
Michael André Ankermüller
Michael lebt in Berlin, beschäftigt sich gerne mit Wirtschafts- und Finanzthemen und arbeitet als Journalist, Blogger, Autor sowie Berater für Digitale Medien. 2014 gründete er das sehr erfolgreiche Blogazine Blog.Bohème.