© Greiff AG Werner Lang
NACHGEFRAGT

3 Fragen an Werner Lang

von Michael André Ankermüller

Werner Lang leitet in der Greiff Research Institut GmbH den Bereich „Research“ und ist Experte in der Bewertung von Investmentfonds. ZASTER hat ihn für „3 Fragen an“ getroffen.

Einzelaktien, Fonds oder ETFs? Was würdest du empfehlen? 

Geld anlegen „einfach so“ ist erfahrungsgemäß  eher wenig vielversprechend. Insofern muss man sich schon entscheiden, ob und wieviel Zeit man dafür aufwenden will. Dazu kommt dann noch der gewünschte Investitionsbetrag, denn eine vernünftige Diversifikation (die unabdingbar ist) benötigt beim Einsatz von Einzelaktien ein entsprechendes Budget, damit sich die Gebühren auch rechnen.

Generell ist auch eine Mischung der drei von dir genannten Anlageformen denkbar. Persönlich bin ich eher auf der aktiven Fondsseite zu Hause und setze auch selbst keine Einzelaktien mehr ein. ETFs können sinnvoll sein, insbesondere in Märkten wo aktive Manager keinen Mehrwert generieren können, oder wenn ich nur temporär eine Marktmeinung habe und diese umsetzen will. Nachteil u.a. bei ETFs, wenn ich den Index abbilde, dann kaufe ich automatisch auch alle schlechten Titel mit und ich kann mit einer passiven Strategie nie besser sein als der Index. Insofern würde ich auf aktive Fonds mit unterschiedlichen Schwerpunkten setzen.

Wie würdest du heute ohne nennenswertes Vermögen mit dem Investieren anfangen?

Wenn ich den sprichwörtlichen Notgroschen auf der Seite habe, dann bieten sich Fondssparplänen (ob aktive Fonds oder ETFs spielt keine Rolle) doch sehr gut an. Dies kann ich mittlerweile ab 25 Euro im Monat einrichten.

Vermutlich die meisten Menschen träumen von finanzieller Freiheit. Was verstehst du darunter? 

Sicherlich ein sehr individuelles Thema. Für mich persönlich ist es finanzielle Freiheit, wenn ich mir einfach nur, weil ich Lust darauf habe etwas kaufen kann. Dabei meine ich jetzt nicht etwas extrem teures oder luxuriöses. Sprich das laufende Einkommen reicht aus, um die Lebenshaltungskosten zu decken, einen Kapitalstock für Unvorhergesehenes zu haben und mit dem Restbetrag dann machen können, was ich möchte. Egal ob anlegen, spenden oder ausgeben. Ich weiß, dass viele unter finanzieller Freiheit verstehen, gar nicht mehr arbeiten zu müssen oder aus dem vorhandenen Vermögen zu leben. Das ist sicherlich kein Fehler, aber dahin zukommen ist ein harter Weg und ob das erstrebenswert ist, muss jeder selbst entscheiden.   

ein Artikel von
Michael André Ankermüller
Michael lebt in Berlin, beschäftigt sich gerne mit Wirtschafts- und Finanzthemen und arbeitet als Journalist, Blogger, Autor sowie Berater für Digitale Medien. 2014 gründete er das sehr erfolgreiche Blogazine Blog.Bohème.