© Greiff AG Werner Lang
NACHGEFRAGT

3 Fragen an Werner Lang

von Michael André Ankermüller

Werner Lang leitet in der Greiff Research Institut GmbH den Bereich „Research“ und ist Experte in der Bewertung von Investmentfonds. ZASTER hat ihn für „3 Fragen an“ getroffen.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen muss man mitbringen, um in der Finanzbranche arbeiten zu können? Was würdest du Berufsanfängern und Berufsanfängerinnen raten?

Das ist nicht so ganz einfach zu beantworten. Ein großes Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen und eine gewisse Vorliebe für Zahlen ist eigentlich Pflicht. Die Finanzbranche ist sehr breit gefächert und bietet viele Möglichkeiten, ob an der Front oder im Background. Insofern kann man sich in der Branche gut entfalten, je nachdem wohin man tendiert. Eine grundsätzliche positive Einstellung und Affinität zum Thema IT, Computer, Software und Digitalisierung sollte ebenso vorhanden sein, da ohne Technik in der Finanzbranche wenig passiert.

Auch das Thema Zwischenmenschlichkeit oder soziale Kompetenz ist wichtig, egal ob im Team oder gegenüber Kunden.  Berufsanfänger sollten am besten Praktika machen und schauen, ob diese Branche etwas für einen ist.  

 Künstliche Intelligenz ist in aller Munde: Welche Bereiche in der Finanzbranche könnten künftig Machine Learning und Algorithmen übernehmen? 
 
Aktuell ist das Thema KI sicherlich für den Bereich Bearbeitung großer Datenmengen und Informationen von Bedeutung und wird da auch einen fixen Platz finden. Auch beim Thema Mustererkennung kann KI sicherlich gute Dienste leisten. Vermutlich sind wir aber insgesamt noch eher am Anfang und man muss sehen, wo die KI den Menschen zukünftig unterstützen oder sogar ganze Bereiche übernehmen kann.
 
Wie bist du in der Finanzwelt gelandet? 
 
Ich hatte nach meinem Abitur auf dem Wirtschaftsgymnasium überlegt, ob ich studieren oder erst einmal eine „solide“ Ausbildung machen soll. Ende der 1980er Jahre war der Beruf des Bankkaufmanns im Vergleich zu heute noch hoch angesehen und die Bewerberzahl war auf die Ausbildungsplätze enorm groß. Das Bankwesen bot ein breites Spektrum an Möglichkeiten, so dass ich mich für eine Ausbildung entschieden habe. Insbesondere der Kontakt mit Kunden und das Thema Kapitalmärkte hat mir sehr gefallen. Da mir die Praxis sehr viel Spaß gemacht hat, habe ich dann einige Weiterbildungen wie Bankfachwirt, und Bankbetriebswirt sowie Financial Planner nebenberuflich absolviert.

ein Artikel von
Michael André Ankermüller
Michael lebt in Berlin, beschäftigt sich gerne mit Wirtschafts- und Finanzthemen und arbeitet als Journalist, Blogger, Autor sowie Berater für Digitale Medien. 2014 gründete er das sehr erfolgreiche Blogazine Blog.Bohème.