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FINANZWISSEN

3 Fragen an Michael Bohn

von Michael André Ankermüller

Michael Bohn ist Redaktionsleiter der Greiff Research Institut GmbH und verfügt über 20 Jahre Investment-Erfahrung. Und ist damit ein idealer Gesprächspartner für ZASTERs neues Format „3 Fragen an…?“. Here we go.

Wie würdest du zum jetzigen Zeitpunkt 30.000 Euro anlegen?

Ich würde die Summe auf fünf verschiedene Fonds aufteilen, um so eine kluge Mischung zu erreichen und dem mittelfristigen Anlagezeitraum (3-5 Jahre) gerecht zu werden. Die Mischung besteht aus breit gestreuten Aktien- und flexiblen Multi Asset Fonds (50% Multi Asset Fonds, 50% Aktienfonds). Aufgrund der attraktiven Bewertungen würde ich mit 5.000 Euro auch Schwellenländer allokieren. Konkret:

10.000 Euro Quantex Multi Asset (Multi Asset Fonds)

5.000 Euro Ökoworld Growing Markets 2.0 (Aktienfonds Schwellenländer global, Nachhaltigkeitsansatz)

5.000 Euro Morgan Stanley Global Brands (Aktienfonds global, Large-Caps/Mega-Caps, sektorübergreifend)

5.000 Euro Squad Point Five (Aktienfonds global, Small-Caps)

5.000 Euro Vates Parade (Multi Asset Makro)

ETFs, aktiv gemanagte Fonds oder einzelne Aktien?

Das lässt sich so pauschal nicht beantworten. Für Bereiche, in denen es keine bzw. kaum aktive Fonds gibt, die dauerhaft den Vergleichsindex schlagen, entscheide ich mich für ETFs. Das kann beispielsweise für den S&P500 (US-Aktienmarkt) gelten. Wenn ich Fonds möchte, die z.B. durch die Steuerung der Aktienquote für mich aktiv das Risiko managen und die Schwankungen dadurch reduzieren, sind aktiv verwaltete Fonds für mich erste Wahl. Eine Mischung aus beiden „Fonds-Lagern“, also aktiv und passiv (statt aktiv oder passiv), halte ich für sinnvoll. Da ich mit Einzelaktien im Vergleich zu Fonds eine sehr breite Streuung über verschiedene Länder, Sektoren etc. nicht erreiche, fokussiere ich mich auf Fonds und kaufe einzelne Aktien nur in homöopathischen Dosen. 

Ab wann lohnt sich überhaupt ein Investment am Aktienmarkt?

Da es mittlerweile viele Anbieter am Markt gibt (z.B. Whitebox, Evergreen, Trade Republic), bei denen man kostengünstig Investments tätigen und/oder verwalten lassen kann, lohnt es sich schon mit kleinen Summen. Sparpläne sind oftmals bereits ab 25 Euro monatlich möglich. Und wer damit früh beginnt, sein Geld breit streut (nicht alles auf eine Aktie oder einen Fonds setzt), kann Jahre später über eine stattliche Summe verfügen. Geduld wird an der Börse in den meisten Fällen belohnt.

Disclaimer: Die Hinweise und Informationen mit Michael Bohn stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar.

ein Artikel von
Michael André Ankermüller
Michael lebt in Berlin, beschäftigt sich gerne mit Wirtschafts- und Finanzthemen und arbeitet als Journalist, Blogger, Autor sowie Berater für Digitale Medien. 2014 gründete er das sehr erfolgreiche Blogazine Blog.Bohème.