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NACHGEFRAGT

3 Fragen an Michael Bohn

von Michael André Ankermüller

Michael Bohn ist Redaktionsleiter der Greiff Research Institut GmbH und verfügt über 20 Jahre Investment-Erfahrung. ZASTER trifft ihn fortan zum Finanzaustausch.

Wie viel frei verfügbares Geld sollte man im besten Fall auf dem Konto haben?

Ich denke, dass man mit einer Rücklage von drei Monatsgehältern (netto) ganz gut über die Runden kommt bzw. eine etwas schwierigere finanzielle Phase gut überbrücken kann. Und mittlerweile bekommt man ja wieder recht attraktive Konditionen, wenn man Geld auf einem Tages- oder Festgeld parkt, so dass die eiserne Reserve sogar noch wachsen kann.
 
Und wie sollte man idealerweise sein Geld diversifizieren? Welche Möglichkeiten gibt es?

Die Bandbreite ist riesig: z.B. Aktien, Anleihen, Festgeld, Tagesgeld, Immobilien, Gold usw. Wer mag, kann sein Geld auch in Kunst, Oldtimer, Uhren, Whisky oder ähnlichem investieren, je nach Geschmack und persönlichen Vorlieben. Wer es nicht ganz so speziell mag, der sollte neben Bargeld (geparkt auf Festgeld o.ä.) durchaus auch Aktien und Anleihen sowie Rohstoffe beimischen, um die Rendite zu steigern und die Risiken zu reduzieren, getreu dem Motto „Wer streut, rutscht nicht aus“.

Eine eigene Immobilie ist sicherlich auch eine Option, die man in Erwägung ziehen kann. Ob man bei Wertpapieren auf einzelne Aktien/Anleihen setzt oder ETFs bzw. aktive Fonds wählt, muss jeder für sich entscheiden. Wichtig ist außerdem die Risikobereitschaft und der Anlagehorizont. Denn was nützt mir die Chance auf höhere Renditen (Aktienfonds), wenn ich bei Kursrückgängen nervös werde und vor lauter Panik das Investment wieder verkaufe und somit Verluste realisiere.
 
Stichwort Inflation: Wie lässt sich ein Vermögen am besten absichern? Beispielsweise durch Gold?

Gold gilt gemeinhin als klassischer Inflationsschutz, was temporär in den letzten Monaten allerdings nicht wirklich funktioniert hat, wie man an der Preisentwicklung ablesen kann. Grundsätzlich sind Sachwerte jedoch eine sinnvolle Möglichkeit, sich gegen Inflation abzusichern. Dazu zählen neben Rohstoffen, wozu man auch Edelmetalle zählen kann, auch Aktien von Unternehmen, die im besten Fall Preissteigerungen an ihre Kunden weitergeben können und einen höheren laufenden Cashflow aufweisen. In diesem Zusammenhang spricht man oft von sogenannten Qualitätsunternehmen.

ein Artikel von
Michael André Ankermüller
Michael lebt in Berlin, beschäftigt sich gerne mit Wirtschafts- und Finanzthemen und arbeitet als Journalist, Blogger, Autor sowie Berater für Digitale Medien. 2014 gründete er das sehr erfolgreiche Blogazine Blog.Bohème.