© Markus Kaiser
NACHGEFRAGT

3 Fragen an Markus Kaiser

von Michael André Ankermüller

Markus Kaiser zählt zu den erfolgreichsten Dachfonds-Pionieren. Er ist Geschäftsführer der Greiff Research Institut GmbH und leitet den ETF-Bereich der Greiff capital management AG. ZASTER hat ihn für „3 Fragen an“ getroffen.

Wie viel frei verfügbares Geld sollte man im besten Fall auf dem Konto haben?
 
Mit dieser Frage sollte sich tatsächlich jeder einmal intensiv beschäftigen, denn der sogenannte Notgroschen dient nicht nur der finanziellen Sicherheit, er kann auch helfen Stress-Situationen zu vermeiden. So ein Notgroschen soll es ermöglichen, unvorhergesehene Ausgaben oder Einkommensausfälle zu bewältigen, ohne in Schulden zu geraten oder andere Sparziele zu gefährden. Die Höhe des Notgroschens hängt allerdings von den persönlichen finanziellen Verhältnissen und den monatlichen Ein- und Ausgaben ab. Je nach Sicherheitsbedürfnis, sollte man mit dem Notgroschen die monatlichen Lebenshaltungskosten für drei bis sechs Monate decken können. Wie kommt man dahin? Einfach jeden Monat einen bestimmten Betrag zur Seite legen und ansparen, da kommt im Laufe der Zeit eine ordentliche Summe zusammen.
 
Und wie sollte man idealerweise sein Geld diversifizieren? Welche Möglichkeiten gibt es?
 
Da kann eine einfache Daumenregel (50-30-20) helfen, nach der bis zu 50 Prozent des Nettoeinkommens für die Grundbedürfnisse wie Wohnen, Fahrten, Lebensmittel und Versicherungen ausgegeben werden. Bis zu 30 Prozent kommen für die Freizeit zum Einsatz, z.B. Reisen, Hobbies, Essen gehen und Shopping. Rund 20 Prozent sollten schließlich für den Notgroschen und den Vermögensaufbau über eine oder mehrere Geldanlagen zurückgelegt werden, z.B. in Investmentfonds, die wiederum die Gelder gut diversifiziert auf mehrere Anlageklassen, Regionen und Branchen verteilen.
 
Stichwort Inflation: Wie lässt sich ein Vermögen am besten absichern? Beispielsweise durch Gold?
 
Es gibt verschiedene Strategien, sein Vermögen aktiv gegen Inflation abzusichern, die je nach Risikoprofil, Anlagesumme und Anlagezielen auch variieren können. Gold gilt als eine klassische Form des Inflationsschutzes, da es eine begrenzte und knappe Ressource ist, die weltweit auch als Zahlungsmittel akzeptiert wird. Allerdings ist der Goldpreis auch von anderen Faktoren abhängig, wie der Nachfrage und dem Angebot, was temporär zu starken Preisschwankungen führen kann. Sinnvoller ist es daher, das Geld auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Immobilien und Gold zu verteilen und nicht alles auf eine Karte zu setzen. Dadurch reduziert man das Risiko einzelner Anlagen und kann von den unterschiedlichen Chancen profitieren. Diversifikation eben!

ein Artikel von
Michael André Ankermüller
Michael lebt in Berlin, beschäftigt sich gerne mit Wirtschafts- und Finanzthemen und arbeitet als Journalist, Blogger, Autor sowie Berater für Digitale Medien. 2014 gründete er das sehr erfolgreiche Blogazine Blog.Bohème.