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FINANZIELLE FEHLER

10 schlimme Geld-Fehler, die du in deinen 30er vermeiden solltest

von Nils Matthiesen

Wir alle machen (finanzielle) Fehler. Hier sind die wichtigsten 10, die du in deinen 30ern vermeiden solltest. Hältst du dich daran, wirst du später glücklich darüber sein.

Aus finanzieller Sicht sind die Dreißiger das wichtigste Jahrzehnt deines Lebens. Du hast wahrscheinlich wilde Zwanziger hinter dir, bist aber noch jung genug, um die finanziellen Weichen für dein weiteres Leben richtig zu stellen. Es gibt in dieser Phase jede Menge Fehler, die du vermeiden solltest. Hier sind die 10 wichtigsten. 

10
Zu viel für unnötige Dinge ausgeben

Das neue iPhone, ein eigenes Auto oder teure Haarverlängerungen – kannst du dir sich solche Ausgabe bei deinem derzeitigen Budget wirklich leisten? Es ist wichtig, sich Dinge zu gönnen, die man liebt. Aber es ist auch wichtig, sich hinzusetzen und herauszufinden, ob deine laufenden Ausgaben zu hoch sind. Bevor du dir also Luxus gönnst, solltest du dich fragen: Kann ich mir das wirklich leisten? Brauche ich es wirklich? Warum will ich es haben?

9
Schulden machen

Shopping wird immer einfacher: Das gilt nicht fürs Bestellen und Bezahlen, nicht einmal Cash auf dem Konto ist zwingend erforderlich. Denn es gibt immer mehr Angebote, die du ganz einfach später („Jetzt kaufen, später bezahlen“) auf Pump bezahlen kannst. Und deine Bank räumt dir sicher auch eine großzügige Kreditlinie ein. Schulden sind eines der größten finanziellen Probleme für junge Erwachsene, vor allem aufgrund der hohen Zinssätze.  Es ist schwierig, mit Schulden zu sparen, und noch schwieriger, wenn auch noch Zinsen anfallen. Also versuchen, deine Schulden so schnell wie möglich zu tilgen. Noch besser: Gar nichts erst auf Pump kaufen – nie!

8
Sparen auf später verschieben

Zugegeben: Es gibt vielleicht spannenderes als sich mit Fonds, Depots, ETFs und anderem zu befassen. Investitionen mögen aber langweilig und verwirrend erscheinen, aber wenn du dich mit diesem Thema auch nur ein paar Stunden auseinandersetzt und anschließend etwa deinen ersten Sparplan abschließt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich dein weiteres Leben nachhaltig verbessert. Einen der häufigsten Denkfehler, den junge Menschen machen, ist, das Thema aufzuschieben, weil sie denken, dass sie später im Leben noch ausreichend Zeit dafür hätten. Richtig ist: Je früher du investierst, desto höher die Chance auf Erfolg. Also fang jetzt an.

7
Zu vorsichtig anlegen

Sparbuch, Tagesgeld, festverzinsliche Wertpapiere: Alle diese Anlageformen entwerten durch die Inflation dein Geld – es wird also von Jahr zu Jahr weniger, anstatt sich zu vermehren. Selbst die Verbraucherzentrale rät inzwischen von Sparbuch & Co. ab. Aus diesem Grund solltest du zumindest einen Teil deines Geldes langfristig in Aktien investieren – idealer Weise breit gestreut über entsprechende Investmentfonds oder börsennotierte Indexfonds (ETF). Empfehlenswert ist auch der solide „Der Zukunftsfonds“ an. Der legt dein Geld – je nach Marktlage – weltweit in verschiedenen Anlageklassen, wie Aktien oder Rentenpapiere an. Dabei kannst du bereits mit monatlichen Sparraten von 25 Euro loslegen.

6
Kein Finanzpolster anlegen

In der Regel empfehlen Experten, drei bis sechs Monate Monatsgehälter in der Hinterhand zu haben, um schlechte Zeiten wie Arbeitsplatzverlust, unerwartete Reparaturen oder schwere Krankheiten problemlos überstehen zu können. Generell gilt die Devise: Je mehr, desto besser.

5
Nicht über Geld reden

Wenn du mit jemandem zusammen bist, mit dem du dir eine gemeinsame Zukunft vorstellen kannst, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem ihr auch finanziell die Hosen runterlassen solltet. Das heikle Thema komplett auszuklammern, ist auf jeden Fall keine gute Idee. Denn auch hier gilt es, eine gemeinsame Richtung einzuschlagen. Spätestens wenn Verlobung oder Heirat im Raum stehen, sollten klare Verhältnisse geschaffen werden, damit es später nicht zu bösen Überraschungen kommt.

4
Denken, dass kein Geld zum Sparen übrig wäre

Selbst eine kleine Investition kann dir in der Zukunft einen großen Gewinn einbringen. Du musst nicht über große Ersparnisse verfügen, um mit dem Sparen anzufangen. Du kannst auch klein anfangen. Denn dadurch profitierst Du von der Magie des Zinseszinses. Also Gewinne, die du durch Zinsen verdienst. Je früher du anfängst, desto mehr profitierst es von diesem Effekt. Du kannst schon mit 25 Euro pro Monat starten, und diese in einen Sparplan stecken. Das sollte für fast jeden drin sein.

3
Kein Ziel definieren

Um erfolgreich zu sein, musst du wissen, warum du es tust. Wenn du ohne ein klares Ziel investierst, wirst du nicht die richtigen Entscheidungen treffen. Willst du für den Ruhestand sparen, ein Haus kaufen oder möglichst früh finanziell unabhängig sein? Ohne ein festes Ziel ist es schwer, motiviert zu bleiben. Wenn es an der Börse mal nicht so gut läuft, könntest du die Lust verlieren und alles verkaufen. Wenn deine Investitionen aber an ein langfristiges Ziel gekoppelt, ist es einfacher den Kurs zu halten.

2
Sich mit anderen vergleichen

Einige Menschen sind reicher als du. Das wird immer so sein. Das sollte dich aber nicht weiter interessieren. Denn ihr seht lediglich das, was andere euch sehen lassen wollen. Der Soziologie Thorstein Veblen berichtete bereits 1899 das Prinzip des Geltungskonsums. Demnach erwerben Menschen Luxusgegenstände in erster Linie deshalb, um anderen einen bestimmten sozialen Status vorzugaukeln. Da machen aber nicht nur reiche Menschen, sondern alle Bevölkerungsschichten. Ein Grund dafür ist zum Beispiel der enorme Erfolg von Markenware. Dieses Verhalten führt aber dazu, dass wir das Gefühl haben, dass sich andere Menschen viel mehr leisten können als wir selbst. Doch das stimmt in der Regel nicht. Konzentriere dich allein auf dich und versuche herauszufinden, was du willst und was dir guttut.

1
Ungeduldig werden

Investoren-Legende und Milliardär Warren Buffet hatte nicht nur einen weisen Spruch auf Lager. Einer seiner Wichtigsten aber: „Reichtum aufzubauen ist ein Marathon, kein Sprint. Disziplin ist der wichtigste Bestandteil.“ Geduld und langer Atem seien elementar. Bis sich eine Anlage gut entwickelt, kann es Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern. Bedeutet: Wenn du in Wertpapiere investierst, solltest du eine Anlagehorizont von 10 Jahren oder länger haben, damit dein Geld wachsen kann. Denn Aktien sind zum Beispiel volatil, ihr Wert kann sich also plötzlich ändern. Die Umstände, die dazu führen, sind ganz verschieden. Wenn du aber eine höhere Rendite erzielen willst, musst du dieses Risiko eingehen. Je länger du dabei bist, desto geringer aber das Risiko.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils Matthiesen

Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.