Strom sparen

Die 10 größten Irrtümer rund um Stromverbrauch

von Christoph Masurek

Einige Ratschläge und Tipps rund um den Stromverbrauch halten sich seit Jahrzehnten hartnäckig. Doch was steckt wirklich dahinter? Zehn Legenden und die Wahrheit dahinter.

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Mythos: Das Ein- und Ausschalten von Geräten kostet so viel Strom, dass sich das nicht lohnt

Papperlapapp: Das Umweltbundesamt (UBA) rechnet vor: Geschätzte vier Milliarden Euro Stromkosten produzieren Elektrogeräte im Stand-by-Betrieb. Die Geräte per Ausschalter oder schaltbarer Steckdose vom Strom zu trennen, spart pro Jahr auf jeden Fall einige Euro.

2
Mythos: Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer

Das Gegenteil ist der Fall. Denn haben die im Kühlschrank gelagerten Produkte erst einmal die Zieltemperatur erreicht, fungieren sie wie eine Art Kühlbatterie. Wird also die Tür geöffnet, geht weniger Energie verloren. Zudem verhindern die vielen Lebensmittel einen großzügigen Luftaustausch, sodass kein großer Temperaturausgleich stattfindet. Richtig ist: Nach dem Beladen des Kühlschranks mit vielen, warmen Lebensmittel ist der Stromverbrauch erst einmal besonders hoch.

3
Mythos: Das Licht brennen zu lassen, kann Geld sparen

In der Regel nicht. Lampen mit Glühbirnen lohnt es sich immer auszuschalten. Denn der Stromverbrauch hängt in diesem Fall unmittelbar von der tatsächlichen Brenndauer ab. Bei Energiesparlampen wird es knifflig. Bei Billigleuchtmitteln ist es oft um die Schaltfestigkeit schlecht bestellt, so dass häufiges Ein- und Ausschalten die Lebensdauer verkürzt. Bei hochwertigen Energiesparlampen ist das dagegen nicht der Fall. Den meisten Qualitäts-LEDs macht häufiges An-und Ausschalten ebenfalls nichts aus. Am besten die Verpackung nach Infos zur Schalthäufigkeit durchforsten. Gute Modelle vertragen locker mehrere zehntausend Schaltvorgänge.

4
Mythos: Bei modernen Waschmaschinen spielt die Wäschemenge keine Rolle

Moderne Waschmaschinen verfügen in der Tat über eine Mengenautomatik, durch die sie Wasser- und Stromverbrauch entsprechend der eingefüllten Wäschemenge anpassen. Am energiesparendsten ist es trotzdem, die Kapazität nahezu voll auszunutzen. Experten empfehlen eine Füllmenge von um die 90 Prozent.

5
Mythos: Haushaltsgeräte möglichst lange nutzen

Der 20 Jahre alte Kühlschrank? Läuft. Die 15 Jahre alte Waschmaschine? Geht noch. Haushaltsgeräte verbrauchen jedoch den meisten Strom im Haushalt, weshalb man auf neuere, mit hoher Energieeffizienzklasse umsteigen sollte. Überprüfe dabei, wie schnell sich die Kosten des Neukaufs amortisieren. Und achte vor dem Kauf auf das Energielabel. Fällt die Entscheidung für einen Neukauf, sollte das alte Geräte im Recycling landen.

6
Mythos: Eis in der Tiefkühltruhe hilft beim Kühlen

Mumpitz. Eis in Tiefkühltruhe oder Gefrierfach, dass sich an den Wänden ablagert, wirkt wie ein Isolator und erhöht somit den Stromverbrauch um bis zu 15 Prozent. Spätestens wenn die Eisschicht einen Zentimeter dick ist, solltest du abtauen. Am besten hast du Geräte mit No-Frost-Technik, denn bei denen taucht das Problem erst gar nicht auf.

7
Mythos: Nur bei hohen Temperaturen werden Klamotten richtig sauber

Falsch, das ist ein Relikt. Heutzutage sind moderne Waschmaschinen samt entsprechender Waschmittel so leistungsfähig, dass die Wäsche auch bei moderaten Temperaturen sauber wird. In der Regel ist ein Programm ohne Vorwäsche und mit nur 30 bis 40 Grad vollkommen ausreichend.

8
Mythos: Wäschetrockner sind Stromfresser

Ebenfalls nicht mehr zutreffend. Wäschetrockner „verdanken“ ihren schlechten Ruf als Energieverschwender ihren Anfangszeiten. Moderne Wärmepumpentrockner nutzen aber Abluftwärme für den Trocknungsvorgang. Das spart gegenüber den veralteten Kondensationstrocknern bis zu 70 Prozent Strom.

9
Mythos: Screensaver sparen Energie

Humbug – Bildschirmschoner sind out. Ursprünglich wurden sie verwendet, um das Einbrennen eines kontrastreichen Bildes auf der Monitoroberfläche zu verhindern. Diese Gefahr besteht bei modernen Bildschirmen nicht. Trotzdem flimmern Bildschirmschoner noch über viele Monitore. Dabei verbrauchen sie Energie. Bei aufwändigen 3D-Animationen kann ein vermeintlicher „Schoner“ den Prozessor sogar maximal auslasten. Die Folgen: unnötiger Stromverbrauch und unnötige Kosten.

10
Mythos: Der Wechsel des Energieanbieters kostet Zeit und Nerven

Ein Tarifvergleich ist schnell und einfach erledigt. Auf Seiten wie verivox.de und check24.de tippst du deine Postleitzahl sowie den Stromverbrauch, den du in der letzten Jahresabrechnung ablesen kannst, ein. Sekunden später siehst du alle Stromangebote in deiner Region. Mit wenigen Klicks schließt du dann einen neuen Vertrag ab, die Kündigung übernimmt in der Regel der neue Anbieter.

ein Artikel von
Christoph Masurek
Christoph studiert Politikwissenschaften in Wien und sucht noch immer vergeblich nach der Geschäftsidee, die sein Leben sowohl erleichtert als auch bereichert.