© Lena Balk / Unsplash
EINFACH INVESTIERT

1.000 Euro anlegen: Die besten Tipps

von Nils Matthiesen

Wenn du tausend Euro zur Verfügung hast, solltest du sie investieren. Hier sind vier Ideen, wie du das am besten machst.

Tausend Euro mögen auf den ersten Blick nicht gigantisch erscheinen: Aber 1.000 Euro können der erste Schritt hin zum Aufbau eines respektablen Vermögens sein. Wie aber investieren? Heutzutage gibt es schließlich sehr viele Anlagemöglichkeiten, aus denen du wählen kannst. Die Entscheidung, wie und wo du deine ersten Ersparnisse investierst, ist daher alles andere als einfach. Hier vier Tipps für den Investment-Einstieg.

Tipp 1: Vor dem Sparen Schulden tilgen

Das Abzahlen von Schulden bietet in der Regel die beste Rendite. Denn die (hohen) Zinsen, die du durch eine schnelle Tilgung einsparst, sind vollkommen risikofrei. Die langweilige Antwort auf die Frage „Was mache ich mit 1.000 Euro?“ lautet also zunächst: Begleiche zuerst deine Schulden.

Tipp 2: Investiere in günstige Fonds

Beim Geld Anlegen lautet stets das Motto: Möglichst einfach, möglichst risikoarm, möglichst günstig und möglichst hohe Rendite. Aus dem Grund sind ETFs und Aktien-Fonds mit niedrigen Gebühren eine hervorragende Möglichkeit, einen relativ kleinen Geldbetrag zu investieren und damit langfristige gute Gewinne einzustreichen. Zwar ist es unmöglich die Zukunft vorherzusagen, allerdings lassen Statistiken und langfristige Beobachtungen gewisse Prognosen zu. Vor allem zwei Lehren solltest du kennen.

Aktien steigen fast immer: In den letzten 100 Jahren ist der Markt in etwa zwei von drei Jahren gestiegen. Anders ausgedrückt: Wenn du darauf wettest, dass die Aktienmärkte im Jahr 2021 steigen, liegst du mit einer Chance von 66 Prozent richtig. Börsen fallen nicht langfristig: Wenn Aktienmärkte sinken, dann in der Regel nur kurz. Statistiken zeigen, dass der durchschnittliche Bärenmarkt (anhaltend sinkende Kurse) seit dem Zweiten Weltkrieg durchschnittlich 14 Monate lang war. Die tatsächliche Marktkorrektur dauerte dabei nur fünf Monate.

Mit 1.000 Euro kannst du Fonds mit unterschiedlichen Risikoprofilen zusammenstellen. So packst du beispielsweise 500 Euro in einen breit gestreuten ETF auf Basis des Weltindexes MSCI, 250 Euro in einen wachstumsorientierten Fonds und 250 Euro in einen sicheren Fonds (etwa den Wachstumsfonds).

Tipp 3: Einem Roboadvisor vertrauen

Wenn dir selbst das zu kompliziert ist, könntest du dein Geld einem sogenannten Roboadvisor anvertrauen. Dabei handelt es sich um eine Art computergesteuerte Beratung über das Internet. Deinen eigenen Roboadvisor programmierst du dabei selbst. Durch die Beantwortung eines Fragenkatalogs gibst du zum Beispiel an, wie viel Geld du wie lange anlegen willst und wie hoch das Risiko sein soll. Wenige Augenblicke später hat der Roboadvisor dann schon die passenden Anlagestrategien parat. Der große Vorteil gegenüber menschlichen Anlageberatern: Viel niedrigere Kosten. Ob die computergesteuerte Vermögensverwaltung aber tatsächlich mittel- bis langfristig jeden Experten und Fondsmanager schlägt, ist alles andere als sicher. Denn dazu sind die Geld-Roboter noch nicht lang genug am Markt. Erst in rund fünf Jahren wird sich zeigen, ob sich die Strategien als erfolgreich erweisen und die Programme besser investieren als Menschen.

Tipp 4: In eine einzelne Aktie investieren

Das ist die Nummer, wenn Du beim Roulette stets alles auf eine Zahl setzt. Wenn du deine 1.000 Euro in eine einzige Aktie steckst, gehst du All in. Bedeutet: Die Renditechancen steigen, gleichzeitig aber auch die Verlustrisiken. Nicht nur in den letzten Jahren gab es mehrere Beispiele (etwa Facebook, Apple, Netflix oder Google) die zeigen, wie sehr Aktien durch die Decke gehen können. Der Haken an der Sache ist, dass du nicht nur die richtige Aktie finden, sondern zudem den richtigen Einstiegszeitpunkt abpassen und die Gewinne realisieren musst. Zudem brauchst du Nerven aus Stahl. Was passiert etwa, wenn deine „deine“ Aktie abstürzt?  Wird sie sich je wieder erholen? Sicher geht es auch bei breit gestreuten ETFs und Aktienfonds auf- und ab. In diesem Fall bleibt dir aber stets die Gewissheit, dass es irgendwann wieder nach oben geht. 

Fazit

Du wirst mit ziemlicher Sicherheit mit einer einzigen Investition von 1.000 Euro nicht reich werden. Aber: Jeder fängt einmal klein an. Viel wichtiger als die Summe selbst ist außerdem, dass du überhaupt mit dem Sparen anfängst. Ob es sich dabei um 50, 100, 1.000 oder 10.000 Euro handelt, spielt eine untergeordnete Rolle. 

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.