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ALLES META

Metaverse – Hype oder Zukunft?

von Eileen Wegner

Eine Präsentation für die KollegInnen in Tokio halten, dann eine Runde Yoga mit den FreundInnen aus München und anschließend die Officeparty in Hamburg. Das Alles, ohne einmal die eigene Wohnung verlassen zu haben. Was aktuell nur über Videotelefoniedienste á la Zoom, Teams und Skype, meist auch sehr umständlich, möglich ist, könnte bald viel smoother passieren und zwar im Metaverse.

Das Metaverse wird die Art und Weise sein, wie wir in Zukunft miteinander online interagieren – zumindest wenn es nach den großen Technologieunternehmen wie Facebook, Microsoft oder Google geht, stark verändern.

Was ist das Metaverse?

Das Metaverse ist der nächste Schritt in Sachen Digitalisierung und gleichzeitig ist das Prinzip auch nicht ganz neu. Als Avatar durch eine virtuelle Welt laufen und dort mit FreundInnen und Unbekannten interagieren, kennen vor allem die Gamer unter uns. Es ist eine gigantische Online-Welt, in der wir in Echtzeit und virtuell mit andern interagieren können. Die physikalischen Limitierungen gelten nicht. Fliegen, schweben, ein Einhorn sein. Alles ist möglich. Soweit die Ähnlichkeit.

Doch es gibt einen großen Unterschied zwischen den aktuellen Gaming-Welten und dem Metaverse. Anders als im Gaming wird das Metaverse plattformunabhängig stattfinden. Somit ist man hier nicht an ein bestimmtes Endgerät gebunden. 

BenutzerInnen können dann entweder mit dem Smartphone oder den Laptop auf die Welt zugreifen oder Virtual-Reality-Headsets und Augmented-Reality-Brillen benutzen. Vor allem die Brillen werden dem Metaverse das i-Tüpfelchen aufsetzen und es so attraktiv machen. 

Das Leben findet online statt

Spätestens seit der Pandemie hat sich unser Leben in Richtung online verlagert. Einkaufen, Shopping, Kommunikation mit KollegInnen und FreundInnen, Meetings. Alles findet nun im Internet statt. Das Metaverse soll all diese Sachen bündeln, vereinfachen und gleichzeitig diese Möglichkeiten erweitern. Statt zig Apps zu benutzen und sich überall einzeln anzumelden, hätte man hier eine Welt, in der alles stattfindet. 

Zugegeben, es klingt alles sehr futuristisch und könnte auch als Hype abgetan werden. Dem würden die großen Tech-Unternehmen widersprechen. Internet-Riesen wie Meta, Mutterunternehmen von Facebook, und Epic haben hier die Vorreiterrolle eingenommen und sind schon mitten in der Entwicklung. Zum Beispiel hat bereits 2014 Meta die VR-Brillenhersteller Oculus übernommen. Und auch Google arbeitet schon länger an VR- und AR-Brillen und Accessoires. 

Gaming als Vorbild

Wie bereits erwähnt, ist eine virtuelle Welt im Gaming schon weit verbreitet. Gemeinsam oder gegeneinander spielen, miteinander reden, Güter austauschen und handeln. All das ist in die verschiedensten Onlinespielen schon seit längeren vorhanden. Große Tech-Unternehmen wie Microsoft wirken da seit Jahren schon mit und treiben bewusst die Entwicklung voran. Der nächste Schritt Richtung Metaverse unternahm das Unternehmen Microsoft, zu dem auch die Spielekonsole Xbox gehört, als es den Spieleentwickler Activision Blizzard übernommen hat. 

Frage der Technologie und der Kosten

Diese Welt aufzusetzen und die passende Technologie dazu zu entwickeln, wird viel Geld kosten. Damit sich das rentiert, wird davon ausgegangen, dass im Metaverse der virtuelle Marktplatz einen hohen Stellenwert haben wird. Marken werden ihre Werbung neu denken müssen und zu virtuellen Erlebnissen umformieren. BenutzerInnen werden mit Anzeigen interagieren. Dadurch werden sie effektvoller und effektiver. Das setzt voraus, dass die Werbewelt ihre Konzepte neu denkt und ihre Botschaften erlebbar machen. Schon jetzt verführt aufploppende Bannerwerbung auf Webseiten kaum noch jemanden zum Kauf. 

Erste Unternehmen, wie H&M, haben bereits virtuelle Läden eröffnet. Dort kannst du digital Klamotten anprobieren, die du teilweise in Kryptowährung bezahlen kannst. Andere Globalplayer wie Nike und adidas sind schon mit Läden im Metaverse vertreten. Es ist zu erwarten, dass zügig weitere Unternehmen folgen werden. 

Wann geht es los?

Meta-Chef Mark Zuckerberg geht davon aus, dass die finale Einführung noch circa fünf Jahre in Anspruch nehmen wird. Um das Metaverse umzusetzen und auch nutzbar für eine breite Masse zu machen, muss noch die passende Technologie entwickelt und vertrieben werden. Neben dem technischen Aspekt wird sich auch unsere Kommunikation komplett neu ändern. Noch digitaler, schneller, internationaler. Kleine Bremser gibt es allerdings auch. Dinge wie Datenschutz müssen bei der Erstellung des Metaverses berücksichtigt werden. Spannend wird auch die Art der Bezahlung. Wenn Kryptowährung genutzt werden soll, müssen noch einige Probleme aus dem Weg geräumt werden. 

Es ist noch ein langer Weg bis die breite Masse im Metaverse ankommt. Bis dahin wird noch viel passieren. Es bleibt definitiv spannend, wann und wie genau das Metaverse kommen wird und was dort alles möglich sein wird. 

ein Artikel von
Eileen Wegner
Eileen ist Journalistin, Podcasterin und leidenschaftliche Sparfüchsin. Sie ist ihren Eltern sehr dankbar, dass sie ihr beigebracht haben mit Geld umzugehen. Diese Tipps gibt sie nun an ihren Sohn weiter - und natürlich bei ZASTER.