SANKTIONEN
Insgesamt wurden etwa 1500 Einzelpersonen von den USA, der EU und Großbritannien auf die Sanktionsliste gesetzt. Politiker, Geschäftsleute, Oligarchen.Sechs der zehn reichsten Russen stehen unter anderem auf besagter Liste.
Das Ziel: Das Vermögen von Putins Freunden und Unterstützern soll eingefroren werden. Die Jagd nach millionenschwere Immobilien, Yachten, Privatjets und Bankkonten hat begonnen. In Italien sind bereits Vermögenswerte in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro beschlagnahmt worden. Andrei Melnitschenko beispielsweise ist stolzer Besitzer der größten Segeljacht der Welt. Besser gesagt: Er war stolzer Besitzer. Das 530 Millionen-Euro-Schiff wurde nämlich von der italienischen Finanzpolizei festgesetzt. Auch Alexey Mordaschow, TUI-Großaktionär ist jetzt erstmal dank der italienischen Behörden seine Jacht los. Und auf Sardinien machten die Italiener auch Beute: Eine Kugelsichere Limousine im Wert von 600.000 Euro, die bislang dem Oligarchen Alischer Usmanov gehörte. Ähnlich sieht es in Spanien aus. Ob in Barcelona oder auf Mallorca, auch hier konnten die Behörden bereits zahlreiche Mega-Jachten beschlagnahmen.
In Großbritannien muss dank der Sanktionen Roman Abramowich seinen Fußballclub FC Chelsea verkaufen, der in der englischen Premier League spielt. Kostenpunkt 3 Milliarden (!!!). Was mit dem Geld geschieht? Bisher noch nicht entschieden. Abramowich wird es aber sicher nicht bekommen. Belgien hat nach eigenen Aussagen bereits rund 10 Milliarden Euro beschlagnahmt. Ganz schön viel für so ein kleines Land.
Und Deutschland? 95.514306,40 Euro. Nein, hier fehlen nicht etwa ein oder zwei Nullen. Deutschland hat bislang wirklich nur läppische 95 Millionen und paar zerquetschte Euros eingesackt. Lächerlich! Das gibt so ein Super-Oligarch an einem Party-Wochenende aus. Gut, jetzt liegen in München oder in Berlin keine Super-Jachten rum, aber es gibt sehr schicke Villen am Tegernsee und hübsche Wohnungen, die dem ein oder anderen russischen Milliardär gehören. Aber nicht nur Oligarchen sollen millionenschwere Besitztümer in Deutschland ihr Eigen nennen, sondern auch Putin selbst. Angeblich ist er, natürlich getarnt, Besitzer des Opernpalais in München und des Kudamm-Karrees in Berlin.
Wenn es um Steuernachzahlungen oder nicht bezahlte Ordnungswidrigkeiten geht, ist Deutschland ziemlich gut und schnell im Geld eintreiben. Vielleicht sollte sich das Finanzministerium mal lieber mit den Amigos eines Kriegsverbrechers beschäftigen. Da kommt auch sicher mehr Geld zusammen als bei unbezahlten Strafzetteln.
