Finanzen leicht erklärt

Wie viel du jeden Monat sparen solltest

von Nils Matthiesen

Mehr als dein Einkommen ist deine persönliche Sparquote der größte Faktor für die Zukunft deiner finanziellen Sicherheit. Aber wie viel solltest du sparen? 50 Euro pro Monat? Oder 50 Prozent deines Einkommens?

Viele Experten empfehlen, jeden Monat 20 Prozent deines Einkommens zu sparen. Gemäß der populären 50/30/20-Regel solltest du 50 Prozent deines Budgets für essentielle Dinge wie Miete und Essen, 30 Prozent für beliebige Ausgaben und mindestens 20 Prozent fürs Sparen einplanen. Diese Regel ist schon einmal ein guter Anhaltspunkt. Aber leider ist es nicht immer so einfach. Wenn du zum Beispiel Single bist und gut verdienst, spricht nichts dagegen viel mehr zu sparen und früher finanzielle Unabhängigkeit anzustreben. Wenn dir dagegen 20 Prozent Sparquote absolut unrealistisch erscheinen, könnte dich diese Vorgabe eher frustrieren. Aber – wenn du fürs Alter vorsorgen und deinen Standard halten willst – dann scheint die 20 tatsächliche die magische Zahl zu sein, die du mindestens erreichen solltest.

Sparen: Warum 20 Prozent?

Berechnungen zeigen: Wenn du zeitig anfängst rund 20 Prozent deines Einkommens zu sparen und es schaffst eine Rendite von mindestens fünf Prozent zu erzielen, stehen die Chancen auf finanzielle Unabhängigkeit vor Rentenbeginn sehr gut. Klar, wenn du dein ganzes Leben lang sowieso arbeiten willst, kannst du auch darauf verzichten. Für alle anderen lautet das Ziel: Eines Tages ein so großes Vermögen zu haben, dass du nicht mehr arbeiten musst. Bedeutet: Du kannst dein Leben komplett mit Zinsen und Dividenden finanzieren. Für die meisten von uns wird dieser Traum – wenn überhaupt – erst in den 50ern oder 60ern erreicht, viele realisieren ihn aber bereits mit 35 oder 40.

Sparen: Wann hast du ausgesorgt?

Wann aber, ist dieses Ziel erreicht? Die typischen Antworten auf diese Frage fallen sehr unterschiedlich aus. Die einen werden sagen, du brauchst X Millionen auf dem Konto. Die anderen bleiben eher wage und sagen, dass es von deinen Ansprüchen abhängt. In die richtige Richtung geht dagegen folgende Formel: Nimm deine jährlichen Ausgaben und multiplizieren diese mit einem Wert zwischen 20 und 50. Der bekannte US-Finanzblogger Mr. Money Mustache empfiehlt den Wert 25, woraus sich seine populäre Vier-Prozent-Regel ableitet.

Eine Beispielrechnung: Du verdienst 30.000 Euro netto. Mal 25 macht das 750.000 Euro. Wenn Du deinen Lebensstandard also halten willst, sind 750.000 Euro deine magische Zahl, ab der du ausgesorgt hast. Warum? Mr. Money Mustache geht davon aus, dass du den Großteil deines Vermögens in Aktien und andere rentable Anlageprodukte gesteckt hast. Damit solltest du durch Dividenden und Kurssteigerungen dein Vermögen jährlich um sieben Prozent steigern können, so die Rechnung. Abzüglich Inflation bleiben dann vier Prozent übrig. Demnach würdest du im Beispiel 30.000 Euro pro Jahr zur Verfügung haben.

Wenig zu sparen ist besser als nichts

Trotzdem ist eine 20-Prozent-Sparquote immer noch für viele Menschen absolut unrealistisch. Falls die 20-Prozent-Regel aktuell nicht zu deiner Situation passt, dann fange einfach kleiner an, beispielsweise mit nur einem Prozent, oder zwei, drei, fünf oder zehn. Hauptsache, du fängst an! Wenn dir dann mehr Geld zur Verfügung steht, erhöhe die Sparquote. Irgendwann schaffst du dann die 20. Noch mehr zu sparen ist ebenfalls eine gute Idee, mit 25 oder 30 Prozent kommst du dem Ziel der finanziellen Unabhängigkeit noch schneller näher. Das Wichtigste ist, mit dem Sparen zu beginnen. Denke nicht an „irgendwann“. Tu es einfach – JETZT!\


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ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.