WIE GLÜCKLICH MACHT GELD?

Wie Musik die Menschen in der Krise verbindet

von Marcus Lucas

Es sind harte Zeiten voller Einschränkungen. Das Coronavirus sorgt weltweit für Angst und Schrecken, Normalität ist ein Fremdwort in diesen Tagen. Und doch sehnen sich die Menschen zwischen den Eilmeldungen, Newstickern und Informationen über weitere drastische Maßnahmen auch nach anderen Klängen im Panik-Konzert. Unser Kolumnist über die unbezahlbare, verbindende Kraft der Musik.

Nahezu sämtliche Veranstaltungen sind abgesagt, Live-Musik findet nicht mehr vor großem Publikum statt. Auch dem britischen Pop-Star James Blunt machte Corona einen Strich durch die Rechnung. 2000 Besucher hatten sich darauf gefreut, ihn in der Hamburger Elbphilharmonie zu erleben. Sie mussten draußen bleiben. Blunt spielte trotzdem und die Deutsche Telekom streamte den Gig live. 1,7 Millionen Menschen schauten zu.

„Wir sind froh, dass unser Netz Menschen digitale Teilhabe ermöglicht. So können alle auch in Ausnahmesituationen dabei sein“, erklärte Michael Schuld, der für das TV-Geschäft bei der Telekom verantwortliche Manager.

Ein Funken Lebensfreude

Im besonders Corona-geplagten Italien sangen die zu Hause verweilenden Menschen gemeinsam auf den Balkonen und sendeten einen Funken italienische Lebensfreude in die Welt.

Der Pianist Igor Levit bedauerte auf Twitter, dass aktuell gemeinsames Hören und Erleben von Musik nicht möglich ist. Gleichzeitig äußerte er aber auch Verständnis für die Maßnahmen – und hatte eine smarte Idee: Er spielt nun „Hauskonzerte“ und überträgt sie per Livestream unter @igorpianist auf Twitter. Die Netzgemeinde ist begeistert, Zigtausende haben sich von den Klängen des Klaviervirtuosen schon verzaubern lassen.

Auch bei uns zu Hause spielt Musik eine wichtige Rolle. Holly, meine jüngste Tochter, liebt ihr weißes Piano und übt eifrig. Weil wir aktuell den Live-Kontakt zwischen Großmüttern und Enkeln eingestellt haben, hat mein Junior unseren Omas Skype eingerichtet und erklärt. So können sie ihrer Enkelin und ihren Fortschritten am Piano lauschen, obwohl sie von ihr getrennt sind. Und haben große Freude daran. Wie sang schon Joy Fleming: „Ein Lied kann eine Brücke sein…“

ein Artikel von
Marcus Lucas