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Finanzielle Bildung

Wie erkläre ich meinen Kindern Finanzen?

von Zoe Brunner

So wie wir Kindern das Schwimmen beibringen, sollte man auch die finanzielle Bildung priorisieren. Denn wer frühzeitig ein Gefühl für Geld entwickelt, kann später auch besser damit umgehen. In diesem Artikel haben wir fünf Tipps für euch zusammengefasst, die erste gedankliche Impulse rund um das Thema Finanzen vermitteln.  

Nach wie vor fehlt es in Deutschland an ausreichender finanzieller Bildung für Kinder. Der Grund dafür ist die mangelnde Bereitschaft darüber mit Kindern zu reden, so dass es sich zu einem gesellschaftlichen Tabu entwickelt hat. Schließlich gehen wertvolle und lehrreiche Gespräche über das Thema Geld verloren. Dabei geht es nicht darum über das eigene Gehalt zu sprechen, sondern über den Umgang mit Geld zu diskutieren. Interessant wäre es zu Hause zu thematisieren, wo man sein Geld angelegt, wie hoch und wann du Dividendenauszahlungen erhältst, was bereits dein höchster Verlust durch eine Investition war oder welche Finanz-Tipps du weitergeben kannst. Ehrliche Gespräche im frühen Alter bereiten Heranwachsende auf zukünftige Probleme vor.   

Eine Studie aus dem Jahr 2013 von David Whitebread und Sue Bingham hat aufgezeigt, dass Kinder im Alter von sieben Jahren bereits ihr Wissen festigen. Die Dinge, die sie danach lernen, brauchen viel länger, um sich zu etablieren. Daraus schließt sich, dass finanzielle Bildung frühzeitig durch altersgerechte Spiele beigebracht werden sollte und Eltern gute Gewohnheiten an ihre Kinder vermitteln sollten. Doch das ist alles leichter gesagt als getan. Deshalb hier erstmal ein paar Tipps, wie man eine solide finanzielle Bildung angehen kann.  

Geld ist nicht nur zum Ausgeben da 

Einer der größten Missverständnisse über Geld ist, dass es nur zum Ausgeben da ist. Auch wenn man gerne das eine oder andere kaufen möchte, sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass sparen langfristig dein Vermögen vergrößern wird. Deshalb ist es ratsam jeden Monat Geld zur Seite zu legen oder besser einen Teil davon zu investieren. Alternativ kann man sein Geld für einen guten Zweck ausgeben wie zum Beispiel für Spendenaktionen.  

Sensibilisierung für „brauchen“ und „möchten

Blickt man kurz in den eigenen Kleiderschrank, merkt man, dass viele der Klamotten eine unnötige Investition waren. Natürlich kann man sie im Nachhinein bei Vinted verkaufen, doch zu diesem Punkt soll es gar nicht kommen. Versuche deinen Kindern zu erklären, dass man nicht jeden Trend mitgehen muss, da sie in der Regel einen nur dazu animieren teure und unnötige Dinge zu kaufen. Anstatt verschwenderisch mit Geld umzugehen, sollte man nur nach Bedarf einkaufen.  

Über Investieren sprechen  

Geld kann sich vermehren, wenn man es investiert. Erkläre deinen Kindern für welchen Zweck das Investieren geeignet ist. Dein Kind wird lernen, wie man ohne die Ausführung einer Arbeit, Geld erwirtschaften kann.  

Kinder mit Taschengeld / Jugendlohn üben lassen 

Es gibt keinen besseren Weg Kindern den Umgang mit Geld beizubringen, als ihnen monatlich Taschengeld zu geben. Allerdings muss man sich als Eltern auch strickt jeden Monat daran halten und nicht auf Nachfrage zusätzliches Geld geben. Es soll alles ganz nach dem Motto „nicht mehr und nicht weniger“ ablaufen. Kinder sollen lernen einen festen monatlichen Betrag zu bekommen und verstehen, wo ihre Grenzen bezüglich des Ausgebens sind. Gäben sie zum Beispiel im März zu viel aus, müssen sie lernen, im April sparsamer zu sein. Es sind die ersten Schritte in der finanziellen Bildung, die ihrem Kind auch in Zukunft sehr helfen kann.  

Geld dazu verdienen 

Finanzielle Stabilität kommt unter anderem durch verschiedene Einkommensquellen. Auch wenn es unmöglich scheint, kann man bereits in jungen Jahren ein passives Einkommen aufbauen. Neben dem Taschengeld kann man beispielsweise den Rasen mähen, Zeitungen verteilen oder Hausarbeiten übernehmen. Anders als beim Jugendlohn, lernt man, dass man nur durch arbeiten Geld verdienen kann. Es ist also ein sehr realitätsnahes Learning.  

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ein Artikel von
Zoë ist in London aufgewachsen und besuchte dort die deutsche Schule. Aktuell arbeitet sie bei StoryMachine, studiert Journalismus und ist nebenbei als freie Journalistin tätig.