MONEYTALK

Wie du in deiner Beziehung über Geld sprichst

von Nils Matthiesen

Es gibt sicher romantischere Themen als Geld. Dennoch ist die Auseinandersetzung mit den gemeinsamen Finanzen für eine stabile Beziehung unumgänglich. So packst du es an.

Du bist mit einer Person zusammen, mit der du dir eine gemeinsame Zukunft vorstellen kannst? Dann kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem ihr auch über eure Finanzen offen sprechen solltet. Das heikle Thema komplett auszuklammern, ist keine gute Idee, wenn ihr eine gemeinsame Richtung einschlagen und es später nicht zu bösen Überraschungen kommen lassen möchtet. Aber wie so ein Gespräch am besten angehen? Das sind die Tipps von ZASTER:

1
Nicht mir der Tür ins Haus fallen

Es ist zwar richtig und wichtig, über Geld zu sprechen, aber du solltest die Person, mit der du in einer Partnerschaft lebst, nicht vor den Kopf stoßen. Am besten planst du ein spezielles Date und machst im Vorfeld deutlich, dass du über finanzielle Dinge reden willst. Im gleichen Atemzug bittest du darum, dass sich auch dein/e Partner*in Gedanken macht, was er / sie von dir wissen will. Wähle für das Treffen eine ruhige Umgebung und plane Zeit ein.

2
Andere Ansichten zulassen

Wenn ihr über Geld sprecht, formuliere deine Gedanken so, dass auch die des anderen noch Raum haben. Viele Menschen haben fest verankerte Überzeugungen rund ums Geld und es nicht ausgeschlossen, dass ihr unterschiedliche Ansichten vertretet. Wichtig dabei: Ihr müsst nicht gleich eine Lösung für jedes Problem parat haben, geht es entspannt an.

3
Fragen gut überlegen

Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen von der idealen Zukunft. Einige wollen Karriere machen, andere sehen sich nach einem harmonischen Familienleben mit Kindern. Wenn du die Vorlieben deine/r Partner*in besser kennst, kannst du die Erwartungen in eurer Beziehung besser einschätzen. Wärest du beispielsweise verärgert, wenn dein/e Partner*in eine Beförderung ablehnt, um weiter den Hobbies nachgehen zu können? Oder wäre es für dich in Ordnung, ein Haus zu kaufen und dafür auf Urlaubsreisen zu verzichten? Wie sieht es mit gemeinsamen Konten aus? Um solche Dinge herauszufinden, bieten sich „Würdest du lieber…“-Fragestellungen an. Am besten legst du dir im Vorfeld die Fragen zurecht, deren Antwort dich am meisten interessieren.

4
Bereitschaft zu Kompromissen

Im Laufe des Gesprächs werden eventuell Unterschiede in der finanziellen Grundhaltung ans Licht kommen, schließlich hat jede/r eigene Vorstellungen zum Thema Geld und Sparen. Vielleicht findest du es überflüssig, viel Geld für schöne Möbel, Geschirr und Klamotten auszugeben, während die Person, mit der du in einer Lebensgemeinschaft lebst, wenig Wert auf schicke Autos legt. Ihr müsst euch nicht in allen Punkten arrangieren. Meist lassen sich selbst Meinungsverschiedenheiten durch Kompromisse aus der Welt schaffen.

5
Gemeinsame Ziele abstecken

Es kann eine Beziehung stärken, gemeinsame Ziele zu formulieren. Überlegt euch, wie ihr in zwei, fünf und zehn Jahren finanziell dastehen wollt, welche Ziele und Pläne ihr habt und schreibt es auf. Anschließend vergleicht ihr eure Vorhaben und besprecht das Ganze.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.