Woher kommt das Geld?

So teuer ist ein Fuffi

von Jonas Rüffer

Ein Stück Papier mit einer Zahl drauf, ein bisschen Farbe und irgendwie silbern schillernde Bildchen – das ist das, was wir Geld nennen. Also eine Form davon. Doch wieviel Kohle muss man eigentlich in die Hand nehmen, um so einen 14 mal 7,7 Zentimeter großen Papierschnipsel, so einen Fuffi herzustellen?

Starten wir mit einer kleinen Schätzfrage: Ist ein Fünfziger für A) 8 Cent, B) 1,24 Euro, C) 4,73 Euro oder D) 9,44 Euro zu haben?

Wir geben zu der Frage Folgendes zu bedenken: Ganz so banal, wie wir das oben angedeutet haben, ist das mit dem Gelddrucken natürlich nicht. Geldnoten werden sehr aufwendig produziert. Sie haben unter anderem ein Porträt-Wasserzeichen, ein Porträt-Hologramm, Seriennummern, eine Smaragd-Zahl und ein ertastbares Relief. All das natürlich, um es möglichst schwierig zu machen, sie zu fälschen.

Europaweit gibt es tatsächlich nur 16 Hochsicherheitsdruckereien, die Euro-Banknoten drucken dürfen. Diese Druckereien werden von der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgewählt. Druckaufträge für zum Beispiel Fünfzig-Euro-Scheine werden unter den Ländern ausgeschrieben. Wenn dann Noten in Deutschland gedruckt werden, erhalten auch die anderen Euro-Länder Noten, je nach bestellter Menge. An dieser orientieren sich dann auch die Kosten pro Land.

Na gut, aber was kostet denn nun ein Fünfzig-Euro-Schein?

Lösen wir auf: Der Durchschnittspreis für einen Geldschein beträgt nach Angaben der Bundesbank 0,08 Euro, also 8 Cent, also Antwort A). Eine Fünf-Cent-Münze, eine Zwei-Cent-Münze und eine Ein-Cent-Münze gegen einen Fünfziger – das klingt doch nach einem ziemlich guten Geschäft.

Und wie wird der produziert?

In allen autorisierten Druckereien gibt es Prüfverfahren, die gewährleisten, dass die Scheine den Vorgaben entsprechen. Für die Banknoten wird Spezialpapier verwendet, das aus Baumwollfasern hergestellt wird. Dadurch erhalten sie ihre typische griffige Struktur. In diese Struktur sind auch fluoreszierende Fasern eingewoben.

Die Noten enthalten eine Vielzahl von Sicherheitsmerkmalen, die Fälschern das Leben schwer machen. Beispiel: Der sogenannte Sicherheitsfaden. Das ist ein dunkler, dünner Streifen, halbmittig auf dem Schein platziert. Es handelt sich um ein Kunststoffband, auf das eine metallische Schicht aufgetragen ist. Durch diese erhält der Faden magnetische Eigenschaften.

Diese lassen sich durch verschiedene Materialen, die verschieden dick aufgetragen werden, systematisch beeinflussen. So erhält der Schein ein charakteristisches Muster, das sich nur sehr aufwändig imitieren lässt.

Der gesamte Produktionsprozess ist entsprechend sehr komplex. Es kommen unterschiedliche Druckverfahren zum Einsatz. In mehreren Schritten werden die Druckbögen mit den farbigen Motiven und Zahlen, den Wasserzeichen und Prägungen versehen. Zuletzt erhalten die Noten ihre einzigartige Seriennummer. Anhand dieser Nummer lässt sich unter anderem nachvollziehen, welches Land die Note ausgegeben hat. Mittels des sogenannten Plattencodes lässt sich auch die Herkunftsdruckerei nachvollziehen.

Zum Schluss das Wichtigste: Was ist mit den Brücken?

Vielleicht sind sie Ihnen schon einmal aufgefallen: Auf der Rückseite der Euronoten sind Brücken abgebildet. Diese zeigen allerdings keine echten Bauwerke, sondern wurden in verschiedenen europäischen Baustilen entworfen, damit sich keines der Euro-Länder benachteiligt fühlt.

ein Artikel von
Jonas Rüffer
Jonas Rüffer (Jahrgang 1991), ist seit Februar Teammitglied der Zasterredaktion. Vorher hat er seinen Master in Politik abgeschlossen. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Servicethemen wie Kryptowährungen oder Geld- und Finanzpolitik.