Auf der Minigolf-Anlage bei uns am Kölner Rheinufer, idyllisch gelegen, schlängeln sich die Bahnen über das Gelände vorbei an roten Langnese-Schirmchen bis zu einem Blockhaus. Dort wartet der ewig braungebrannte Lothar, den alle nur „Lui“ nennen, darauf, die Spieler nach der Runde mit einem strahlenden Lächeln wieder in Empfang zu nehmen. Meine Kinder lieben es, zum Minigolf-Platz zu fahren, um dort ihrem Vater zu zeigen, dass sie ihn locker in die Tasche spielen können.
Mein Junior ist extrem geschickt, er schrammt regelmäßig am Platzrekord vorbei. Bei den besonders schwierigen Bahnen bietet er mir für jedes Hole-in-one stets zehn Euro Sonderprämie an.
Über Pfingsten war nicht nur das Wetter top, sondern auch die Gesamtstimmung. Die Menschen waren glücklich, wieder etwas unternehmen zu können. Entspannt drehten Familien ihre Runden auf dem Platz. „Man braucht nicht weit zu fahren, um Spaß zu haben“, rief mir ein fröhlicher Herr an Bahn 12 zu, der ein T-Shirt mit dem Aufdruck „King of Everything“ trug. „Im letzten Jahr waren wir um diese Zeit auf Mallorca“, bemerkte die Mutter einer Klassenkameradin meiner Tochter an Loch 16. „Aber wir nehmen es, wie es kommt. Glückliche Stunden kann man auch ums Eck verbringen.“
Schön gesagt. Lui, der zum Minigolfplatz gehört wie das köstliche „Nogger“, das es dort zu kaufen gibt, ist froh, dass er nach dem Lockdown wieder die Hände voll zu tun hat. Das laute Lachen der Kinder hat ihm am meisten gefehlt, sagt er.
Mein Junior lachte nicht mehr, als ich schließlich auf Bahn 18 den kleinen roten Ball mit einem brillanten Hole-in-One die Rampe hoch ins Häuschen bugsierte. Der nachfolgende Spieler applaudierte, meine Tochter feixte, weil ihr Bruder wegen des Wetteinsatzes nun zehn Euro ärmer war.
„Kommt doch direkt am nächsten Wochenende wieder“, ermunterte uns Lui, „schneller kann der Papa doch kein Geld verdienen.“