Was kostet eigentlich …

… unser täglich Wasser?

von Julia Brinker

Keinen Tag kommen wir ohne Wasser aus, und doch ist es das billigste Konsumgut. Weniger kostet nur die Luft zum Atmen. Wie viel genau, das klären wir hier auf.

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Wie viel Wasser konsumieren wir am Tag?

Das statistische Bundesamt geht pro Einwohner und Tag von einem ungefähren Wasserverbrauch von 120 Litern aus. Das meiste davon verbrauchen wir im Badezimmer: Fünfzig Liter unter der Dusche, zehn Liter für jede Toilettenspülung, sieben Liter beim Zähneputzen und Händewaschen.

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Das kostet…?

Im Schnitt kostet ein Liter Trinkwasser in Deutschland 0,2 Cent. Potsdam ist mit 2,25 Euro pro Kubikmeter (1000 Liter) Spitzenreiter, der Kölner zahlt für die gleiche Menge 1,66 Euro. Der durchschnittliche Gesamtpreis für einen Tag Wasser aus der Leitung (also 120 Liter) liegt bei ungefähr 24 Cent pro Person.

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Für das Wasser, das wir wirklich trinken,

… zahlen wir am Ende trotzdem das Meiste. Denn das kaufen die meisten von uns in Flaschen im Discounter oder im Supermarkt. Die zwei bis drei Liter, die wir – Kaffee und Tee nicht eingerechnet – zu uns nehmen (sollten), sind teurer als die restlichen 117 bis 118 Liter zusammen. Im Discounter kostet der Liter No-Name-Wasser knapp 13 Cent, im Supermarkt das Markenwasser aus den französischen Alpen, Evian, derzeit 87 Cent. Auf die empfohlene Tagesmenge hochgerechnet sind das 250 bis 1000 Prozent mehr als wir dafür bezahlen würden, wenn wir das Wasser direkt aus der Leitung nähmen.

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Spitzenreiter in doppelter Hinsicht

Das Leitungswasser in Deutschland hat überall Trinkwasserqualität. Egal, wo man den Hahn aufdreht, kann man problemlos auch ein Glas darunter halten. Dafür ist es aber auch in preislicher Hinsicht ganz oben dabei: Ein durchschnittlicher deutscher Singlehaushalt zahlt für den Kubikmeter 1,91 Euro im Schnitt – doppelt so viel wie in Schweden oder Finnland.

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Dieses Jahr wird es teurer als sonst

Wegen extremer Trockenheit durch den besonders warmen und regenarmen Sommerbeginn stellen sich schon viele Kommunen auf erhöhte Kosten für die zusätzliche Bewässerung ein. Die Stadt Frankfurt geht von 400.000 Euro in diesem Jahr aus. Das ist zwei- bis zweieinhalb Mal so viel wie in Sommern mit normalem und ausreichendem Niederschlag.

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Fun Fact: Nichts toppt die Wasserpreise auf der ISS

Wasser im Weltraum ist eine sehr teure Angelegenheit. Die astronomische Summer: 10.000 Euro kostet es für jeden Liter, der mit nach oben soll.

ein Artikel von
Julia Brinker
Julia Brinker studierte in in Bonn und Bochum Germanistik und Romanistik und lebt nun in Berlin das Leben, das sie immer leben wollte. Warum? Weil sie in der Kultur- und Lifestyle-Metropole endlich Geld für all die Dinge ausgeben kann, die ihr am meisten Spaß machen.