Kleines Geld-Lexikon

Was ist eigentlich Money Muling?

von Sebastian Fiebrig

Bei dieser Betrugsmasche bist du der Esel – und das gleich zweifach!

Beim „Money Muling“ (Mule bedeutet Maultier) handelt es sich um eine besonders fiese Betrugsmasche, bei der am Ende sogar strafrechtliche Konsequenzen drohen können, auch wenn du das Opfer bist. Bei diesem dreisten Trick leisten Betroffene, ohne es zu wissen, Beihilfe zum Betrug und sogar zur Geldwäsche.

So funktioniert die Betrugsmasche Money Muling

Beim Money Muling heuern Betrügerbanden ahnungslose Job-Suchende als eine Art Finanzagenten an, die für die Betrüger Geld von einem Konto auf ein anderes transferieren sollen. Die einzige Bedingung: Der angehende angebliche Finanzagent muss ein eigenes Konto besitzen. Um seinen vermeintlichen neuen Job ausführen zu können, soll er dann ein weiteres Konto eröffnen, oft nach Anweisung der Betrüger, die sich als Bank-Mitarbeiter ausgeben. Eine weitere Variante ist, dass das Opfer die erhaltenen Beträge auf ein bereits bestehendes, ihm fremdes Konto weiterleiten sollen.

Nun bekommt das Opfer in regelmäßigen Abständen größere Geldbeträge auf Konto eins überwiesen, das er für eine kleine Provision dann auf Konto zwei weiterleiten soll. Zunächst sieht alles gut aus, doch schon nach kurzer Zeit schlagen die Gauner zu, plündern das Konto und machen sich mit dem kompletten Geld aus dem Staub. Das Opfer bekommt weder seine Provision, noch sonst eine Mitteilung, was mit den Auftraggebern passiert ist.

Opfer von Money Muling können wegen Geldwäsche angezeigt werden

Das Opfer dient nur als Mittelsmann für die Kriminellen – zur klassischen Geldwäsche. Genau deswegen ist bei dieser Masche besondere Vorsicht geboten! Wer in Deutschland Beihilfe zur Geldwäsche leistet, auch ohne es zu wissen (!), muss mit einer erheblichen Geldstrafe rechnen, im schlimmsten Fall sogar mit einer Haftstrafe. Das gilt auch dann, wenn das Opfer die Betrüger später sogar selbst anzeigt.

Darum sei immer vorsichtig, wenn du Angebote bekommst, für Unbekannte Geld als sogenannter Finanzagent auf verschiedene Konten zu transferieren. Du hast nichts davon – und bist am Ende nur der Esel!

ein Artikel von
Sebastian Fiebrig
Sebastian Fiebrig ist mehrfach ausgezeichneter Blogger und Podcaster. Und vor allem auch Vater, der sich ständig fragt, ob er bei der Erziehung in Geld-Dingen alles richtig macht.