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REMOTE WORK

Warum wird das Büro immer überflüssiger?

von Zoe Brunner

Heutzutage sieht der klassische „9 to 5 Job“ in vielen Betrieben ganz anders aus: Geschäftsführer setzen zunehmend auf flexible und lockere Arbeitsverhältnisse. Beim Unternehmen Komoot kann man nicht nur von zu Hause arbeiten, sondern auch mit dem gesamten Büro auf Kosten des Unternehmens in den Urlaub fliegen. Mehr zu den modernsten Geschäftsmodellen in Deutschland, kannst du in diesem Artikel lesen.  

Agile und moderne Unternehmen sind in Sachen Mitarbeiterzufriedenheit und Home-Office sehr fortgeschritten. Sie orientieren sich an den Bedürfnissen ihrer Angestellten und sorgen dafür, dass sie keine Mehrarbeit leisten, sondern so effektiv wie möglich ihre Aufgaben bewältigen. Der Geschäftsführer des Unternehmens GoHiring, Florian Behn, erklärt der Wirtschaftswoche (WiWo) wie die interne Kommunikation und das flexible Arbeiten in seiner Firma aussieht. Behn setzt voll und ganz auf das Motto: „Alle sollen dort arbeiten, wo es für sie am praktischsten ist. So ist es gar kein Problem, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ausland arbeiten oder zwischendurch eine Yogasession einlegen oder spazieren gehen.  „

Die Kommunikation läuft über die App Slack und Trello, die aufgrund ihre Multifunktionalität viele Vorteile mit sich bringt. Zudem verzichtet Florian Behn auf „Update-Meetings“, da sie in der Regel sehr langweilig seien und lediglich wertvolle Zeit verschwenden. Seine Unternehmenswerte fasst Behn in fünf Aspekte zusammen:     

Klare Ziele für jeden formulieren  

Mittlerweile gibt es so einige Unternehmen, die auf starre hierarchische Strukturen verzichten und vermehrt auf flache Hierarchien setzen. Doch hier besteht die Gefahr, dass das flexible Arbeiten außer Kontrolle geraten könnte und fast schon als Urlaub wahrgenommen wird. Deshalb ist es wichtig, dass zumindest eine Person im Unternehmen genaue Aufgaben und Ziele formuliert und diese an die Mitarbeiter weitergibt. Dabei soll berücksichtigt werden, was die Stärken und Schwächen der Personen sind und inwiefern sie eingesetzt werden können. Allein dieser Schritt kann interne Abläufe beschleunigen und erleichtern. Doch weitere Argumente gegen das Home-Office gibt es nicht viele, ganz im Gegenteil, denn Firmen wie Komoot sind der Meinung, dass die besten Talente über ganz Europa gestreut sind und nicht in der gleichen Umgebung. Nur das Arbeiten von zu Hause ermöglicht eine Zusammenarbeit mit internationalen und professionellen Personen.

Post wird digitalisiert und per Mail rumgeschickt  

Ein neues Konzept gibt es auch beim Briefversand: Alle möglichen Briefe, die in der Firmenzentrale von Komoot ankommen, werden digitalisiert und dem jeweiligen Ansprechpartner per Mail weitergeleitet. So sind Angestellte nicht an das Büro gebunden. GoHiring und Komoot gehen noch einen Schritt weiter und bezahlen nach Wunsch ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Coworking-Räume. Das fördert die Work-Life Balance und gibt ihnen die Freiheit über den Aufenthaltsort während der Arbeit zu entscheiden.  

Mehr tun für das Betriebsklima  

So einige Unternehmen könnten sich bei diesem Aspekt von Komoot und GoHiring eine Scheibe abschneiden, denn bei ihnen im Unternehmen gibt es regelmäßig Betriebsausflüge. Der kleine Urlaub in die Toskana oder Österreich soll den Teamgeist stärken. Das Besondere daran: Die Ausflüge gelten bei Kamoot offiziell als Geschäftsreise, so dass sie die Kosten für die Anreise, Unterkunft und Verpflegung übernommen werden. 

Die Belegschaft im Alltag entlasten  

Bei Komoot gibt es nicht nur Betriebsausflüge, sondern auch digitale Kaffeepausen. Durch die App „Slack“ werden einmal die Woche zwei Teams nach dem Zufallsprinzip zusammengewürfelt und bekommen die Möglichkeit sich auszutauschen. Das führt zu einem interdisziplinären Austausch zwischen den Teams, wodurch neue Ideen entstehen.  

Probelauf in einem kleinen Team  

Zu guter Letzt empfehlen die Geschäftsführer mit ihren Angestellten regelmäßig den Kontakt aufzunehmen und sie zu fragen, wie es ihnen geht. Viele haben einen hohen Anspruch auf die eigene Produktivität, wodurch Druck und Stress entsteht. Dann gibt es auch Menschen, die mit der Full-Remote-Arbeit nicht zurechtkommen und sich lieber fünf Tage die Woche im Betrieb aufhalten möchten. Hier ist es wichtig Einfühlsvermögen zu zeigen und die Bedürfnisse der Mitarbeiter ernst zu nehmen.  

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Zoë ist in London aufgewachsen und besuchte dort die deutsche Schule. Aktuell arbeitet sie bei StoryMachine, studiert Journalismus und ist nebenbei als freie Journalistin tätig.