… hinter den Tresen
Bis zum Barchef war es ein langer Weg: „Nach dem Abi kam erstmal der Zivildienst – Hashtag Inklusion: Ich habe ein Mädchen in einer integrativen Klasse betreut. Das war eine sehr bereichernde Erfahrung, auch für mein eigenes Leben. Ich war wie ein großer Bruder für sie und habe es stets vermieden, mich krank zu melden, weil sie mich sehr brauchte. Danach hab‘ ich ein Studium in Politik und Germanistik an der TU Braunschweig angefangen und währenddessen für die örtliche Zeitung gearbeitet – Bereich Politik, Kultur und Sport. Hartz IV war damals das große Thema. Als das System eingeführt wurde, habe ich viel darüber geschrieben, Experteninterviews geführt und den Leuten was an die Hand gegeben, damit sie wissen, wie der Hase läuft. Irgendwann zog es mich aber nach Berlin, wo ich während der nächsten sieben Jahre erstmal in Galerien für zeitgenössische Kunst tätig war.“
2012 hat dann ein guter Kumpel einen Barbetrieb aufgemacht und ihn gefragt, ob er einsteigen möchte: „Ich hatte Bock auf ‚was Neues, und es hat mich gepackt: Ich bin inzwischen seit sechs Jahren bei ihm am Start. Anfangs war ich noch Servicekraft, dann war schnell klar, dass ich aufgrund meiner Vorkenntnisse Teil des Orga-Teams werde und die Abläufe regle. Dafür muss man echt ein Gespür entwickeln, um den Überblick über all die kleinen Arbeitsschritte zu behalten: Getränkelieferungen organisieren, die Lagervorräte im Auge behalten, gucken, dass im Barbetrieb alles ineinander greift. Am Liebsten erneuer‘ ich immer die Getränkekarte, wenn ein Barkollege ’nen geilen Cocktail gemixt hat oder wir neues Bier reinbekommen.“
Manche Menschen sind einfach geborene Gastgeber: Sebastian S. war schon immer einer, der gerne Leute zusammenbringt und die notwendige Organisation übernimmt, damit die Treffen richtig fetzen. Nun leitet er einen gut besuchten Laden in Berlin – hier gibt’s so ziemlich alles, was man trinken kann, bunt zusammengewürfeltes Mobiliar, Sonne draußen, Kicker drinnen … Naja, alles was man eben so in einer Kiezkneipe vermutet, die es seit fast 20 Jahren gibt. Er hat ZASTER in sein Haushaltsbuch blicken lassen.
Einkommen netto monatlich: 1481 Euro
Fixkosten (auf den Monat umgerechnet): 552,60 Euro
Davon Wohnen, Haus und Grund: 350 Euro
- Miete Wohnung 285 Euro
- Strom 30 Euro
- Gas 35 Euro
Gesundheit und Versicherungen: 5,60 Euro
- Haftpflichtversicherung Allianz 4,60 Euro
- Reiseversicherung Ausland DRK 1 Euro
Mobilität: 0 Euro
Sparen, Anlagen: 150 Euro
- Sparkonto 150 Euro
Telekommunikation, Mitgliedschaften, Abos: 47 Euro
- Handyvertrag 12 Euro
- Internet 30 Euro
- Kirche 5 Euro
In der Summe bleiben also monatlich zur freien Verfügung: 928,40 Euro.