Wie heißt Ihr Unternehmen und wo haben Sie Ihren Sitz?
Unser Unternehmen heißt WBS Hüneke Vermögensverwaltung und wir sitzen in Düsseldorf. Der Name entstand 2013 aus der Fusion der WBS Vermögensbetreuung und der Hüneke Vermögensverwaltung.
Können Sie uns mehr über Ihre Rolle im Unternehmen erzählen?
Ich bin seit 2015 dabei. Zuvor habe ich bei der Dresdner Bank gelernt und im Private Banking gearbeitet, bevor ich 2012 in die Selbstständigkeit ging.
Sie sind verantwortlich für den Fonds Strategie Welt Select. Wie würden Sie Ihren Fonds kategorisieren?
Es handelt sich um eine Vermögensverwaltung im Fondsmantel, einen klassischen Mischfonds. Wir selektieren nicht nur innerhalb verschiedener Aktienmärkte, sondern auch innerhalb unterschiedlicher Assetklassen.
Würden Sie sich als dynamisch oder defensiv bezeichnen?
Wir sind eher ruhig in der Aktivität, aber unser Ziel ist eine Rendite von 4-5 % pro Jahr. Risikomanagement ist uns sehr wichtig, damit unsere Kunden ruhig schlafen können.
Die ursprüngliche Idee war es also, die eigenen Vermögensverwaltungskunden mit einem sehr effizienten, steuerlich sauberen, guten Produkt anzubinden. Was macht Ihren Fonds besonders?
Wir bieten weniger Verwaltungsaufwand und eine effektivere Absicherung in Krisenzeiten als individuelle Depots.
Also eine echte Dienstleistung in einem Fonds. Wie steuern Sie die Aktienquote?
Laut Statuten dürfen wir bis zu 75 % in Aktien investieren, mit einer Untergrenze von 25 %. Letztes Jahr waren wir noch bei über 50 %. Dieses Jahr sind wir auf 18 % Aktienquote runtergegangen.
Mich würde noch interessieren: In der langfristigen Periode gibt es in der Kategorie Mischfonds durchaus große Namen, die deutlich besser performt haben. Über die letzten drei Jahren zählt Ihr Fonds zur Peergroup-Spitze. Wie haben sich Ihre Performance und Ihre Anlagestrategie verändert?
Vor vier Jahren haben wir unsere Aktienauswahl angepasst. Zuvor waren wir zu statisch und haben nicht schnell genug auf Marktveränderungen reagiert. Jetzt sind wir offensiver geworden.
Welche anderen Anlageklassen nutzen Sie neben Aktien?
Wir nutzen Anleihen als risikolose Beimischung. Wir konzentrieren uns auf hochwertige Staats- und Unternehmensanleihen mit kurzen Laufzeiten, um Risiken zu minimieren. Wir investieren auch in Rohstoffe wie Gold, was das Renditepotenzial verbessert.
Was unterscheidet Ihren Fonds von anderen Mischfonds am Markt?
Der große Unterschied ist unsere ruhige Hand und Geduld. Wir orientieren uns an langfristigen Indikatoren und reagieren nicht überstürzt auf kurzfristige Marktentwicklungen.
Sie haben die geringe Aktienquote erwähnt. Heißt das im Umkehrschluss, dass Sie vorsichtig auf 2025 blicken?
Einerseits sehen wir die technische Überhitzung im amerikanischen Markt. Andererseits ist ein Jahrfünft im Dekadenzyklus oft der beste Zeitraum. Ich vermute für 2025 eine positive Entwicklung an den Aktienmärkten, jedoch mit einer höheren Volatilität als viele derzeit annehmen.