Beginnen wir mit ihrem Unternehmen. Viele kennen ihr Haus vielleicht noch nicht. Wo sind Sie ansässig, wann wurde das Unternehmen gegründet und was war der Anlass?
Ich bin der Namensgeber, und wir haben das Unternehmen im Jahr 2000 hier in Frankfurt gegründet. Die Idee entstand, weil das Thema Volatilität in Kundenportfolios eine Rolle spielen sollte, aber die Umsetzung in Einzeldepots aufwendig ist. Es gibt zudem nur wenige Volatilitätsfonds, und das war für uns der Startpunkt.
Vor der Gründung Ihres Unternehmens waren Sie bei einer Bank angestellt – ein sicherer Job. Was hat Sie dazu bewegt, diesen Weg in die Selbstständigkeit und zur Verwaltung eines eigenen Fonds zu gehen?
Das ist eine berechtigte Frage. Die Karriere in der Bank war stabil und sicher, aber ich wollte mehr Verantwortung übernehmen und meinen eigenen Weg gehen. Diese Entscheidung hat mich als Mensch und Unternehmer geprägt.
Selbstständig zu arbeiten hat seine eigenen Qualitäten, vor allem in der Fondsindustrie. Sie erwähnten den Fondsnamen Wallrich AI Peloton Fonds. „AI“ steht heute oft für künstliche Intelligenz – vielleicht können Sie den Namen näher erläutern.
„AI“ steht tatsächlich für künstliche Intelligenz. Im Rahmen eines Forschungsprojekts haben wir vor etwa sieben bis acht Jahren damit begonnen, Einflussfaktoren wie Volatilität und die Laufzeit von Geschäften zu analysieren. Diese Forschungsergebnisse sind in das Regelwerk unseres Fonds eingeflossen. „Peloton“ steht dabei symbolisch für das Hauptfeld, in dem sich unser Fonds bewegt.
Ich würde gerne verstehen, wo der Fonds im Investment-Universum einzuordnen ist. In welcher Kategorie würden Sie den Fonds sehen?
Wir wollten unseren Kunden mit diesem Fonds eine alternative Anlageoption bieten. Der Peloton Fonds ist in der Kategorie „Liquid Alternatives“ einzuordnen, zwischen Aktien und Renten, und bietet so ein eigenes Chancen-Risiko-Profil.
Das finde ich wichtig, gerade für Investoren, die wissen möchten, welches Problem der Fonds adressiert. Wenn Sie es jemandem erklären müssten: Welches Problem löst Ihr Fonds?
Der Fonds bietet eine stabile Diversifikationsmöglichkeit und eine Absicherung gegen Marktvolatilität. Er kann gerade in volatilen Phasen Stabilität ins Portfolio bringen und das Risiko streuen.
Ihre Strategie funktioniert hervorragend – vor allem in den letzten drei Jahren. Was ist das Besondere an Ihrem Ansatz im Vergleich zur Konkurrenz?
Unser Ansatz ist präzise auf das Risiko-Rendite-Profil abgestimmt. Die Kombination verschiedener Einflussfaktoren haben wir mithilfe von KI optimiert. So können wir flexibel agieren und unser Risiko begrenzen.
Die Fondsindustrie verändert sich durch KI enorm. Sie nutzen die KI als Werkzeug, ohne den Fondsmanager zu ersetzen. Das Zusammenspiel aus KI und Ihrer Erfahrung macht Ihren Ansatz so einzigartig.
Ja, und wir arbeiten stets an der Optimierung. Wir setzen die KI ein, um datenintensive Entscheidungen schneller und effizienter zu treffen.
Noch eine Frage zum Collateral-Management: Was passiert mit dem Kapital im Fonds, das zur Absicherung dient?
Wir investieren das Kapital sehr konservativ und risikoarm, um die Gesamtrendite zu steigern, ohne dabei unnötige Risiken einzugehen. Derzeit erzielen wir damit eine stabile Rendite von etwa 3 %.
Die Performance des Fonds lag über den gesetzten Zielrenditen. Wie erklären Sie sich diese Outperformance?
Die Zielrenditen basieren auf historischen Rückrechnungen. Unsere Strategie hat uns Rückenwind verschafft, und wir arbeiten weiterhin auf diesem Niveau, um langfristig über den Zielen zu bleiben.
Als Fondsboutique haben Sie einen besonderen Zugang zu Anlegern. Was sind die Vorteile für Investoren, die in eine Boutique wie ihre investieren?
Fondsboutiquen sind meist inhabergeführt, mit kurzen Entscheidungswegen und hoher Verantwortlichkeit. Bei uns erhalten Investoren direkte Expertise und persönliches Engagement, das große Häuser oft nicht bieten können.
Dies ist keine Anlageberatung. Bitte informiert euch vor einer Geldanlage über die Risiken und beachtet unsere Hinweise hier.