Sorge vor Scheinen
Habt ihr auch so ein Gefäß, in dem ihr sämtliches Klimpergeld aufbewahrt? In meinem habe ich gestern auf der Suche nach einem 50-Cent-Stück ordentlich gewühlt. Und meine Hände haben danach so gestunken, dass ich mich geekelt habe. Geld stinkt nämlich nicht nur, sondern ist auch noch so richtig dreckig – und voll von widerlichen Bakterien.
Klar, Geld wird nie geputzt, ist ständig im Umlauf… wen wundert‘s? Dabei sind Münzen noch relativ sauber, da sich die bösen Bakterien auf der glatten Oberfläche nicht so heimisch fühlen. Auf Geldscheinen dagegen tummelt sich ein buntes Potpourri an Erregern, da wird euch schlecht. Bis zu 3000 unterschiedliche Bakterien haben Wissenschaftler dort ausgemacht. Auf jedem einzelnen Schein. Krankheitserreger, Fäkalien. Pfui!
In Zukunft solltet ihr also die Scheinchen lieber nicht mehr abschlecken oder euch gar in die Nase stecken. Es sei denn ihr befindet euch in Japan, da ist nämlich sogar das Bargeld sauber. Die Geldautomaten erhitzen jeden Yen vor der Ausgabe mit Heißluft auf 200 Grad Celsius. Die Hölle für Bakterien, ein Paradies für Menschen, die unter Chrematophobie leiden.
Chrema was?
Klingt ein wenig nach Krematorium, ganz so schlimm ist es aber nicht. Dennoch ist es eine seltsame Phobie, die das Leben durchaus einschränkt. Menschen, die unter Chrematophobie leiden, haben nämlich panische Angst vor Geld. Verrückt, was es alles gibt, oder?
Andere können davon nicht genug haben und Chrematophobiker haben Panik vor allem, was mit Geld zu tun hat. Sie können es nicht anfassen, nicht ausgeben, und selbst Geld auf dem Konto zu haben, löst Angstattacken aus. Aber keine Sorge, falls ihr euch jetzt angesprochen fühlt. Wie alle Angststörungen ist auch diese Phobie therapierbar – und die Kosten übernimmt gerne die Krankenkasse. Betrifft natürlich auch Menschen, die unter Ergophobie leiden. Das ist die Angst vor Arbeit. Auch das gibt es.
Und jetzt soll nochmal einer sagen, Geld mache nicht krank. Und stinken tut es auch.
