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Corona & Job

Steigt jetzt die Arbeitslosigkeit?

von Nils Matthiesen

Es mehren sich die guten Nachrichten, trotzdem bangen viele Deutsch um ihren Job. ZASTER beantwortet die wichtigsten Fragen rund um Arbeit und Geld.

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Steigt jetzt die Arbeitslosigkeit?

Diese Frage lässt sich aktuell noch nicht valide beantworten. Experten rechnen allerdings nicht mit einem drastischen Anstieg der Arbeitslosenquote wie im Laufe der Finanzkrise 2009. Und zwar vor allem aus folgenden Gründen: Die Regierung hat die Regeln für Kurzarbeit entkrampft. Das bedeutet, das kriselnde Firmen dich also nicht direkt entlassen, sondern dich weniger arbeiten lassen können. Zudem hegen die Unternehmen großes Interesse daran, ihre Mitarbeiter zu halten – auch falls es zu einer Rezession kommen sollten. Denn vor der Krise waren Facharbeiter sehr gefragt und kaum zu bekommen. Zieht die Wirtschaft wieder an, wäre es schwierig, neue Fachkräfte zu gewinnen.

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Wie lange gibt es Kurzarbeitergeld?

Als Angestellter erhältst du vom Staat 60 Prozent des entgangenen Nettogehalts, wenn du Kinder hast 67 Prozent. Obendrein übernimmt er die Beiträge für die Sozialversicherung. Die Regelung gilt vorerst für bis zu zwölf Monate, lässt sich aber auf 24 Monate verlängern

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Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, einen neuen Job zu suchen?

Eher nicht. Wenn du schon lange im gleichen Unternehmen arbeitest, solltest du nicht wegen etwas mehr Geld kündigen. Denn ein neues Angestelltenverhältnis bedeutet automatisch auch eine kürzere Kündigungsfrist. Und damit ein größeres Risiko, dass die Firma die Neuen im Laufe der Krise als erste rausschmeißt. Schließlich muss sie sich an der „Sozialauswahl“ orientieren, dazu zählen Kriterien wie Alter, Familienstand und eben Dauer der Beschäftigung.

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Mein Job ist in Gefahr, wie sorge ich vor?

Wenn du das Gefühl hast, dass deine Firma die Krise nicht übersteht, solltest du idealer Weise einen Notgroschen in der Hinterhand haben. In der Regel empfehlen Experten, drei bis sechs Monate Monatsgehälter in der Hinterhand zu haben, um schlechte Zeiten wie Arbeitsplatzverlust, unerwartete Reparaturen oder schwere Krankheiten problemlos überstehen zu können. Generell gilt die Devise: Je mehr, desto besser. Wer nicht so viel Cash in der Hinterhand hat, sollte überlegen, einige unwichtige Wertgegenstände zu verkaufen, wie Zweitwagen oder teure Uhr. Fonds oder Aktien zum aktuellen Zeitpunkt zu Geld zu machen, ist weniger ratsam.

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Was passiert, wenn ich arbeitslos werde?

Die Arbeitsagentur hat viele ihrer Vorschriften gelockert. Wenn du deinen Arbeitsplatz verlierst, muss du dich nicht mehr persönlich vorstellen und dich arbeitslos melden, es reicht eine E-Mail oder ein Anruf. Die Arbeitsagentur gelobt, alle finanziellen Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld, Kinderzuschlag usw. pünktlich zu zahlen.

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Bekomme ich weiter Geld, wenn ich in Quarantäne muss?

In diesem Fall übernimmt der Staat dein Einkommen – und das in voller Höhe bis zu sechs Wochen lang. Sollte es noch länger dauern, gibt es Krankengeld. Diese Regelung gilt sowohl für Arbeitnehmer, als auch für Selbstständige und Unternehmer.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.