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GELD UND SERIEN

Squid Game: Mega Hype, der sich auszahlt

von Isabella Müller-Reinhardt

Kritik hin oder her, für Netflix ist Squid Game der neue Goldesel.

Let’s talk about Sex? Nein, nicht ganz, aber für viele Menschen weltweit im Moment sogar noch heißer: Squid Game

Lasst uns also über die erfolgreichste Netflix-Serie ever reden. Und keine Sorge, wenn du die Serie noch nicht gesehen hast, kannst du ruhig weiterlesen. Hier wird nicht gespoilert. Es geht nämlich nicht um den Serieninhalt, sondern um die Zahlen. Genauer gesagt, um ziemlich hohe Zahlen.

Start der Serie war weltweit am 17. September 2021. Und heute, keine sechs Wochen später, kennt die Serie, zumindest vom Namen her wohl jeder. 

142 Millionen Netflix-Konten haben Squid Game in den ersten vier Wochen nach Veröffentlichung abgerufen, absoluter Rekord. Netflix zählt die Abrufe übrigens immer nur die ersten 28 Tage nach Premiere. Zum Vergleich: Bridgerton mit 82 Millionen Zuschauern, bis vor kurzem noch die erfolgreichste Serie aller Zeiten, wirkt dagegen plötzlich wie ein Kindergeburtstag. 

Egal, auf jeden Fall, zahlt sich dieser riesen Hype natürlich für den amerikanischen Streamingdienst aus. 

Im dritten Quartal, in dem die Serie veröffentlicht wurde, schoss die Zahl der weltweiten Abonnenten um über vier Millionen auf 214 Millionen in die Höhe. Damit hat Netflix sogar die eigene Prognose bei weitem übertroffen. Und das macht sich auch auf dem Aktienmarkt bemerkbar. Zwei Tage nach Veröffentlichung der Quartalszahlen erreichte die Aktie von Netflix ein neues Rekordhoch. Aktionäre werden jetzt vermutlich wie Millionen Fans weltweit auf die Ankündigung einer zweiten Staffel warten.

Die Kohle dafür würde Netflix aus der Portokasse zahlen. Die Produktionskosten der ersten Staffel lagen bei gerade mal 18 Millionen Euro. Bei neun Folgen macht das läppische 2 Millionen Euro pro Episode. Und das ist wirklich Pipifax gemessen an dem weitweiten Erfolg. Eine Tatort-Folge in der ARD ist mit etwa 1,6 Millionen Euro auch nicht viel günstiger und bei der oben bereits erwähnten Serie Bridgerton lagen die Kosten pro Folge bei knapp 6 Millionen Euro. 

Aus wenig viel raus holen, das ist Netflix mit Squid Game gelungen. Laut internen Unterlagen beziffert der Streaminganbieter den Wert der Serie auf etwa 780 Millionen Euro.

Aber nicht nur für Netflix selbst rechnet sich der Erfolg. Auch die Schauspieler, bis dato außerhalb von Korea völlig unbekannt, machen nun ordentlich Kasse.

Ein Beispiel?

Die junge Koreanerin Jung Ho-Yeon gab in Squid Game ihr Schauspieldebüt. Vor dem Serienstart hatte sie auf Instagram um die 400.000 Follower, mittlerweile sind es über 23 Millionen. Bei so vielen Followern klingelt auch bei der Jungschauspielerin ordentlich die Kasse. Seit kurzem ist sie Markenbotschafterin für das französische Luxuslabel Louis Vuitton und auf dem Cover der koreanischen Vogue zu bewundern.

Aber worum geht es in der Serien Squid Game überhaupt? Natürlich um Geld. 

456 hochverschuldete Männer und Frauen treten in Kinderspielen gegeneinander an. Dem Gewinner winkt ein Preisgeld in Höhe von 45,6 Milliarden Won, was umgerechnet 3,3 Millionen Euro entspricht. Mehr will und kann ich dir nicht verraten. Ich habe die Serien nämlich noch gar nicht gesehen. Aber das werde ich nun wohl tun. Ein Zuschauer mehr für Netflix.

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Isabella Müller-Reinhardt
Isabella Müller-Reinhardt

Die in Madrid aufgewachsene Münchnerin arbeitet seit mittlerweile mehr als zwanzig Jahren als Sportmoderatorin für verschiedene deutsche und englische Fernsehsender. Zu den Stationen Müller-Reinhardts zählen unter anderem ARD, ITV, Sport1, Sky und Arena. Zudem plaudert sie in einem Podcast über „Weiberkram“, schreibt diverse Sportkolumnen und hat mit "Mensch Trainer" im Sommer 2020 ihr erstes Buch veröffentlicht.