Testgeräte nach einem Tag kaputt
Samsung schickt ausgewählten Journalisten und Bloggern aus den USA das neue faltbare Smartphone Galaxy Fold zur Review zu – und ganz Twitter lacht.
Grund: Schon nach einem Tag macht das teure Display, was es will, dient als Partylicht, nur richtig funktionieren möchte es nicht. Dabei soll man es nach offiziellen Angaben bis zu 200.000 mal auf- und zuklappen können. Das Handy von CNBC-Editor Steve Kovach ist aber kein Einzelfall. Auch bei anderen Testern gab das Display den Geist auf, wie hier bei Marques Brown, einem US-Videoproduzenten. Sein Display ging kaputt, nachdem er das, was nach einer Schutzfolie zum Abziehen aussah, abpulte.
Samsung bezieht Stellung
Big mistake. Ist nämlich gar keine Schutzfolie, sondern gehört so. Das ist allerspätestens bekannt, nachdem Samsung in einem Statement zu den beschädigten Geräten ausdrücklich davor warnte, die vermeintliche Folie abzuziehen. Zu spät für den ein oder anderen Tester. Denen schickt Samsung aber nun ein neues Testgerät zu. Hier das offizielle Statement:
Statement from Samsung: pic.twitter.com/Me0XkoPMAE— Todd Haselton (@robotodd) 18. April 2019
Einen entsprechenden Hinweis auf der Verpackung vermissten die eifrigen Folienabzieher. Dies möchte Samsung zum Verkaufsstart am 26. April (USA) sowie am 3. Mai bei uns in Deutschland unbedingt ändern, und deutlich auf die Thematik hinweisen. Dass das Display allerdings auch mit unberührter Folie innerhalb kürzester Zeit kaputt geht, zeigt Todd Haselton von CNBC.
Samsung is coming to pick up our broken Galaxy Fold review unit. But before they do, I just want to reiterate that we never removed the special film from our review unit. It is fully intact, as these images show. pic.twitter.com/zoeGELWBiN— Todd Haselton (@robotodd) 18. April 2019
Innovativ – aber für Kauf geeignet?
Alles in allem also ein bisher nicht so prickelnder Auftakt für Samsungs Weltinnovation. Viele vergleichen den Testflop des Fold schon mit der Krise des mehrfach explodierenden Galaxy Note 7 vor einigen Jahren. Ob dieser Vergleich zutrifft, wird die Zeit zeigen. Neben Gelächter gibt es aber auch Zuspruch für den koreanischen Technikriesen. Nach dem Motto: Es ist besser, den Mut zu haben, überhaupt eine derartige Innovation auf den Markt zu bringen, auch wenn sie noch nicht 100 Prozent bereit scheint – jedenfalls in Einzelfällen. Ob Samsung die Probleme in kurzer Zeit in den Griff kriegt, bleibt abzuwarten. Das Vertrauen, 2.000 Euro für ein Galaxy Fold hinzulegen, dürfte allerdings bei einigen Leuten einen ganz schönen Knicks erlitten haben. Dann lieber auf das 300 Euro teurere, ebenfalls faltbare Huawei Mate X warten? Decisions, decisions.