Ab 2 Euro geht’s los

Im Fall der Fälle: Die Risikolebensversicherung

von Nils Matthiesen

Der Abschluss einer Risikolebensversicherung ist für Eltern fast schon ein Muss. Es gilt aber beim Abschluss auf einige Punkte zu achten.

Wir beschäftigen uns nicht gerne mit dem Tod. Schon gar nicht, wenn es um unsere Familie oder uns selbst geht. Die Frage solltest du dir aber stellen: Was geschieht mit deinem Partner oder deinen Kindern, wenn du den Löffel abgibst? Stehen sie – abgesehen vom menschlichen Verlust – auch noch monetär schlecht da? Und wie kannst du einen finanziellen Absturz für den Fall der Fälle vermeiden? Eine Absicherung bietet beispielsweise eine Risikolebensversicherung beziehungsweise Hinterbliebenenversicherung.

So funktionieren Risikolebensversicherungen

Eine Risikolebensversicherung funktioniert so: Stirbst du während der Laufzeit, gibt es Geld. Zwar nicht für dich (wäre sinnlos), sondern für deine Angehörigen. Da bei einer Risikolebensversicherung kein Kapital aufgebaut wird, sind die monatlichen Raten besonders günstig. Es geht schon ab ein paar Euro monatlich los. Für wen lohnt sich eine Risikolebensversicherung also?

Insbesondere dann, wenn du die Verantwortung für andere trägst. Das gilt vor allem, wenn du eine Familie gründen willst oder bereits Kinder in die Welt gesetzt hast. Es gibt viele traurige Geschichten von glücklichen Familien, die ein schönes Leben hatten, bis ein Elternteil plötzlich starb. Und wenn du Kinder hast, willst du höchstwahrscheinlich, dass es ihnen gut geht, auch wenn du nicht mehr da bist. Genau dafür ist eine Lebensversicherung da – damit deine Lieben nicht noch mehr leiden müssen, wenn es dich dahinrafft. Es geht darum, das Vermögen deiner Liebsten zu schützen, damit sie ihr Leben im Katastrophenfall nicht komplett auf den Kopf stellen müssen.

Risikolebensversicherung: Nicht für jeden wichtig

Es ist sinnvoll, dass beide Elternteile eine Risikolebensversicherung abschließen. Das gilt selbst für den Fall, wenn nicht beide berufstätig sind. Bist du dagegen Single, ist eine Lebensversicherung definitiv überflüssig. Genauso unsinnig ist eine Lebensversicherung für die Kinder. Denn eine Lebensversicherung dient in erster Linie dazu, ein fehlendes Einkommen zu kompensieren.

So findest du die richtige Risikolebensversicherung

Bei der Auswahl einer für dich passenden Risikolebensversicherung musst du zunächst die Laufzeit des Vertrags bestimmen. Gilt es vor allem die Kinder abzusichern, solltest du die Vertragslaufzeit lange wählen, bis die Kinder finanziell auf eigenen Beinen stehen. Der zweite wichtige Punkt ist die die Höhe der Versicherungssumme. Logisch: Je höher die Versicherungssumme, desto höher die Beiträge. Als Faustformel für die Todesfallsumme gilt: drei bis fünf Bruttojahresgehälter plus die Höhe der finanziellen Verpflichtungen, etwa Kredite. Nicht zuletzt hast du die Wahl aus einer konstanten oder fallenden Versicherungssumme. Eine sinkende Summe kann beispielsweise sinnvoll im Zusammenhang mit einer Immobilienfinanzierung sein.

Die Höhe des regelmäßig zu zahlenden Versicherungsbeitrags ergibt sich aus verschiedenen Kriterien:

  • Versicherungssumme für den Todesfall
  • Alter des Versicherten: Je jünger, desto günstiger
  • Gesundheit des Versicherten. Bei hohen Versicherungssummern verlangen einige Versicherungen ein ärztliches Gutachten
  • Beruf und Hobbys: Wer riskant lebt, muss mit Aufschlägen rechnen
  • Zahlungsweise: Jährliche Zahlungen sind oft deutlich günstiger

Beim Antrag falsche Angaben zu machen, um ein paar Euro zu sparen, ist ein großer Fehler. Wer zum Beispiel Vorerkrankungen verschweigt oder beim Fallschirmspringen zu Tode kommt, ohne das Hobby angegeben zu haben, riskiert den Versicherungsschutz.

So findest du die richtige Risikolebensversicherung

Vergleichen auf den einschlägig bekannten Vergleichsportalen lohnt auf jeden Fall: Die Prämienspanne für gute Tarife beträgt laut dem Bund deutscher Versicherten für einen 35-jährigen Nichtraucher bei einer gleichbleibenden Todesfallsumme von 200.000 Euro und 25 Jahren Laufzeit zwischen 150 bis 750 Euro pro Jahr. Gerade für junge Menschen ist es aber zum Teil viel günstiger. Ein zwanzigjähriger Nichtraucher, der seine Liebsten mit 100.000 Euro absichern will, zahlt im günstigsten Fall gerade einmal rund 2,50 Euro pro Monat.

Fazit

Aus Sparersicht ist eine Risikolebensversicherung auf den ersten Blick unbefriedigend. Du zahlst Monat für Monat, Jahr für Jahr Beiträge, und am Ende (wenn du Glück hast) ist das Geld weg. So solltest du das aber nicht betrachten. Du kaufst dir mit dem Abschluss einer Risikolebensversicherung vielmehr ein gutes Gefühl. Du weißt, dass wenn dir etwas Schlimmes passiert, bei deiner Familie kein finanzieller Notstand ausbricht. Das sollte dir ein paar Euro im Monat auf jeden Fall wert sein.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.