Brauchtum & Geld

Reich, aber für manche einfach unsexy: die Kirche

von Zaster Redaktion

Mit 44,8 Millionen Mitgliedern ist sie die größte Institution Deutschlands und trotzdem für manche so unsexy wie nie: die Kirche. Doch finanziell steht sie weiterhin vergleichsweise gut da. Wieso?

Allein im letzten Jahr haben 660.000 Mitglieder der Kirche den Rücken gekehrt; davon haben ausgerechnet 390.000 Protestanten im Lutherjahr den 20 evangelischen Landeskirchen Lebewohl gesagt, 290.000 der katholischen Kirche. Hinzu kommt der demographische Wandel: Denn es sterben mehr Mitglieder, als Babys getauft werden.

Die Einnahmen sprudeln trotzdem. Im letzten Jahr hat allein die evangelische Kirche 12,29 Milliarden Euro eingenommen. Davon kommt rund die Hälfte aus der Kirchensteuer, 26 Prozent aus staatlichen Fördermitteln. Die katholische Kirche hüllt sich beim Thema Geld in Schweigen.

Trotz der hohen Austrittquoten sind die Einnahmen konstant, da die Baby-Boomer-Jahrgänge von 1955 bis 1969 noch im Berufsleben stehen und zwischen acht und neun Prozent ihres Einkommens an Kirchensteuer abdrücken. Hinzu kommt seit 2009 ein Steuersatz auf Kapitalerträge. Das bedeutet: Vor allem Gutverdiener bringen die Kirchenkassen zum Klingeln.

Und übrigens: Wer aus der Kirche austreten möchte, wird nochmals zur Kasse gebeten. Außer in Brandenburg und Bremen müssen die frischerklärten Ungläubigen mit circa 30 Euro Bearbeitungsgebühr rechnen.

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Zaster Redaktion
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