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KARRIERE

Narrengold: „Was, wenn dein Erfolg gar nicht deiner ist…?“ Ein Gastbeitrag von Tobias Endler

von Zaster Redaktion

Wie wir falschen von echtem Erfolg unterscheiden lernen, und warum das für das eigene Well-Being elementar ist

Wir alle stellen uns früher oder später die Frage nach dem eigenen Erfolg. Weil wir uns in der heutigen Welt ständig miteinander vergleichen, und weil wir gefühlt andauernd im Wettbewerb stehen, fragen wir uns beim Thema Erfolg fast immer zuerst: Bin ich besser als andere? Dabei sollte die Frage lauten: Ist mein Erfolg wirklich „mein Erfolg“? Soll heißen: Was jage ich da eigentlich genau nach? Und: Ist es das, was mich ganz persönlich erfüllt?

Kein Buchthema suchen Menschen in Buchhandlungen und im Netz häufiger als „Erfolg“, und gleichzeitig meint jeder etwas anderes damit. Das ist nur logisch, denn wir sind alle verschieden. Fran Lebowitz hat zurecht gesagt, im echten Leben gibt es so etwas wie Algebra nicht. Erfolg lässt sich nicht berechnen, aber bewusster gestalten schon. Am Ende geht es weniger darum, besser zu sein als andere, sondern darum, das eigene Maximum auszuloten.

Nochmal neu und anders über Erfolg nachzudenken, bedeutet ein wenig Aufwand und Zeit zu investieren. Aber dieses Investment lohnt sich. Denn dann…

entscheiden wir uns bewusst für unseren eigenen Weg; wir agieren selbstbestimmt,

erkennen wir besser, welche Ratschläge von Dritten uns weiterhelfen, und welche nicht – das heißt, wir kaufen uns die passenden Ratgeber, die uns nützen, dahin zu gelangen, wo wir hinwollen, 

durchschauen wir die größten Erfolgsmythen unserer Zeit, die gefährlich sind, wenn wir sie nicht richtig zu deuten wissen, 

gehen wir sinnhaft vor, das heißt: wir können zwischen Narrengold und echtem Gold unterscheiden und lassen uns nicht vom schönen Schein der Oberfläche blenden. 

Um es klar zu sagen: Gegen den Wunsch nach einem erfolgreichen Leben ist überhaupt nichts einzuwenden. Es ist gut, das eigene Potenzial auszuloten. Für manche ist das Ziel dabei viel Geld, für andere die große Bühne, für wieder andere eine Familie zu gründen oder den sibirischen Tiger vor dem Aussterben zu schützen. Great! Solange wir die Gestalter unseres eigenen Erfolgs sind. In den Worten von Matthew McConaughey: „Less impressed, more involved“. Idealer Erfolg hat mit sich-Involvieren zu tun, mit Eigeninitiative, auch mit Wagnis.

Das kann man lernen.

Glauben Sie nicht…? Fragen Sie Michael Jordan: Der beste Basketballer aller Zeiten hat in seiner Karriere über 9.000 Mal vorbeigeworfen. Hat er deshalb aufgehört zu spielen? 

Erfolg ist der Weg und das Ziel. Es ist eine Frage der Perspektive – in der Gesellschaft, aber auch bei jedem Einzelnen von uns. Dwayne Johnson hat 2024 geschätzte 88 Millionen Dollar verdient, aber es gab eine Zeit, als seine Football-Karriere scheiterte und er mit 7 Dollar in der Tasche dastand. Nicht jeder wird später zum Millionär, und das muss auch nicht sein. Wichtig ist zweierlei: Scheitern gehört dazu. Und: wenn ich an einer Stelle scheitere, geht es anderswo weiter.

Solange ich selbstbestimmt und sinnhaft vorgehe. Wie das aussehen kann, erkläre ich in meinem neuen Buch Narrengold – Der Glanz des Erfolgs, die Macht der Täuschung und der Mythos unbegrenzter Möglichkeiten. 

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Zaster Redaktion
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