Eines meiner absoluten Lieblingsrituale ist es, gemeinsam mit meiner jüngsten Tochter Holly am frühen Sonntagmorgen den „Tigerenten Club“ im Fernsehen zu schauen. Die Mama und den FIFA20-Zocker-Bruder lassen wir dann immer noch etwas ausschlafen.
Ein Junge voller Neugierde, Lebensfreude und Abenteuerlust
Es macht auch mir Spaß bei den kurzweiligen Duellen zweier Schulklassen mitzufiebern. Holly’s absolutes Highlight ist der Moment, wenn am Ende der Spielshow der Lehrer der unterlegenen Klasse in einen Bottich mit Wasser und Schaum abgesenkt wird und anschließend wie ein nasser Pudel wieder auftaucht. Aber es wird den kleinen Zuschauern zwischen den Spielen auch inhaltlich etwas geboten. In einer der letzten Sendungen ging es um „Mut“ und Tom Belz war zu Gast. Im Alter von acht Jahren erkrankte er an einem seltenen bösartigen Knochentumor und verlor sein linkes Bein. Aber der Junge gab nicht auf und kämpfte sich zurück in ein Leben voller Neugierde, Lebensfreude und Abenteuer.
Krücken wie Taktstöcke
Als Kind hatte er begeistert mit seinem Vater Dokumentationen über die Naturschönheiten der Welt im TV geschaut. Im letzten Jahr bestieg er trotz seines Handicaps den Kilimandscharo. Die Bilder, wie die afrikanischen Helfer ihn motivierten gingen ans Herz. „Hakuna-Matata“ singend gingen sie durch den Nebel dem Ziel entgegen, die Krücken von Tom wirkten dabei wie Taktstöcke zum Soundtrack von König der Löwen.
Ein einzigartiger Gänsehaut-Moment
Als die Moderatorin ihn fragte, welches der schönste Moment seiner unglaublichen Expedition gewesen war nannte er nicht etwa das Erreichen des Gipfels. „Der schönste Moment war, als ich wieder unten war und meinen Eltern sagen konnte, dass ich es geschafft habe.“ Ein Gänsehaut-Moment im Kinderfernsehen. Der 32-jährige Sympathieträger mit der Löwenmähne machte vor der Kamera seinen Eltern eine rührende Liebeserklärung und dankte ihnen für ihre Hilfe, ohne die er es nie geschafft hätte sein zweites Leben so zu leben wie er es tut. „Menschen die einen lieb haben sind das wertvollste im Leben“, bemerkte meine Jüngste treffend und gab mir ihre kleine Hand.