Geld im Song

Melodien und Millionen: „Monte Carlo“ (Money Boy)

von Hannes Lustermann

ZASTER erklärt in „Melodien und Millionen“ regelmäßig ein Lied über die zweitschönste Sache der Welt. Heute: „Monte Carlo“ von Money Boy.

Das rappt er

Zehntausend Euro für eine Stunde meiner Zeit
Sind es weniger, kommen wir auf keinen grünen Zweig, nah
Ich fühl‘ mich gut und das lobe ich mir (yes)
Wie ’ne Rolltreppe geht es jetzt nach oben bei mir, eyy
Guck auf die Chain und jetzt guck auf die Uhr (ice)
Diamanten sehen aus wie Zuckerglasur (burr)

Das meint er

Als Rapper muss er nicht bescheiden sein und seinem Namen alle Ehre machen. Ihm geht es darum, zu zeigen, was er wert ist und dass er sich von seinem Erfolg ordentlich was leisten kann: sei es ein roter Ferrari, Diamanten oder eine stündliche Gage von 10.000 Euro. Seinen Reichtum und Status in Punchlines darzustellen, gehört für Money Boy einfach zum Battle-Rap dazu, wie er in seiner Diplomarbeit zum Thema schreibt.

Fun fact

Money Boys Songtexte sind oft aggressiv oder sexistisch. Das hat System: Als Sebastian Meisinger, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, hat er zu ebendiesem Thema, dem Gangsta-Rap in Deutschland, seine Diplomarbeit geschrieben. Das hat ihm den an der Uni Wien den Magister in Publizistik und Kommunikationswissenschaft eingebracht und die Kritik, die Kunstfigur Money Boy sei lediglich ein wissenschaftliches Projekt. Der Betreuer seiner Arbeit, Professor Dr. Peter Vitouch, soll ihm übrigens „eine bemerkenswerte publizistische Leistung“ attestiert und klargestellt haben, dass er Moneyboy „für alles andere als dumm“ hält.

Lucky numbers

Mit aktuell mehr als 6,66 Millionen Views auf Youtube ist „Monte Carlo“ der erfolgreichste Song des Rappers. Natürlich spielt der Österreicher damit nicht in einer Liga wie Sido oder Cro, aber er reiht sich mit Farid Bang, Kool Savas und Co. auf einem Level ein.

Perfekter Soundtrack für…

All jene, die sich kein Haus im Fürstentum Monaco leisten können, um dort so verschwindend geringe Steuern auf ihr Einkommen zu zahlen wie viele ehemalige Tennisprofis oder Formel-1-Rennfahrer. Mit „Monte Carlo“ fällt es leichter, auf das Frühstück im Jet zu warten – Pun intended.

ein Artikel von
Hannes Lustermann