GELD IM SONG :notes:

Melodien und Millionen: „Ka-Ching“ (Shania Twain)

von Jonas Rüffer

ZASTER erklärt in „Melodien und Millionen“ regelmäßig ein Lied über die zweitschönste Sache der Welt. Heute: „Ka-Ching“ von Shania Twain (52).



Das singt sie

All we ever want is more
A lot more than we had before
So take me to the nearest store

Can you hear it ring
It makes you want to sing
It’s such a beautiful thing, ka-ching!
Lots of diamond rings
The happiness it brings
You’ll live like a king
With lots of money and things

Das meint sie

Der Song der gebürtigen Kanadierin handelt von Hab- und Raffgier, die sie unter anderem mit Ironie besingt. Der im Refrain immer wiederkehrende Titel des Liedes „Ka-Ching“ soll dementsprechend das Klingeln einer Registrierkasse symbolisieren. Die Aussage des Songs: Um sich den Traum vom Luxusleben zu ermöglichen, jagen die Menschen Geld und Besitztümern hinterher – immer in der Hoffnung, so das große Glück zu finden. Darum werde, so Twain in ihrem Song, schon kleinen Kindern beigebracht, unter allen Umständen so viel Geld wie möglich zu verdienen, um es anschließend zu verprassen.

Ob so eine Lebenseinstellung erstrebenswert ist, muss jeder für sich entscheiden. Das ist am Ende des Tages eine Frage persönlicher ethischer Werte. Twain erörtert in ihrem Song allerdings nicht nur den moralischen Aspekt von Habgier, sondern auch die gefährlichen Seiten des Konsumrausches. Kritisch wird der Kaufrausch, sobald er auf Pump finanziert ist. Wenn Twain singt „Wenn du pleite bist, lauf los und besorg dir einen Kredit“, weist sie ein paar Zeilen später zurecht darauf hin, dass der Kreditnehmer nach so einer Aktion möglichst schnell wieder auf die Beine kommen sollte. Das gelingt nicht immer und geht schnell schief. Nach einem Kredit (oder gar mehreren) ist es oft schwieriger als gedacht, das Geld planmäßig an die Bank zurück zu zahlen.

Angebote, die sofort mit großen Summen frei verfügbaren Geldes locken, klingen verführerisch. Sich parallel zum Kreditplan auch einen Rückzahlungsplan zurecht zu legen, vergessen nämlich die meisten …

Sich den vermeintlichen Sinn des Lebens zu ershoppen, bis die Kreditkarte glüht – laut Twain eine Option, die aber unbedingt durchdacht werden sollte! Sie selbst braucht sich mit derartigen Problemen nicht zu belasten. Das Vermögen der Kanadierin, die mittlerweile am Genfersee wohnt, soll zwischen 400 und 500 Millionen Franken betragen.

Fun Fact

Zu „Ka-Ching“ gibt es nicht nur ein Video, sondern ganze drei Clips, die in Mexiko-Stadt und Madrid gedreht wurden. Die in den frühen 200ern im TV ausgestrahlte Version zeigt Aufnahmen aus beiden Städten. In den anderen beiden Videos werden nur die in Madrid entstandenen Studioaufnahmen der Sängerin verwendet.

Auch das Album „Up!“, auf dem Ka-Ching zu finden ist, wurde in drei verschiedenen Versionen produziert – den Geschmäckern der jeweiligen Ländern oder Kontinenten entsprechend. So wurde neben der Pop-Version für Europa ein Country-Version speziell für die USA produziert. Für den restlichen Markt wurde eine Remix-Variante mit so genannter Weltmusik veröffentlicht – ein Mischform aus Einflüssen westlicher und nicht-westlicher Musikrichtungen.

Lucky Numbers

Shania Twains Album „Come on Over“, das 1997 erschien, ist das meistverkaufte Album einer Solokünstlerin. Es wurde über 39 Millionen Mal verkauft. Das Album „Up!“, auf dem „Ka-Ching“ zu finden ist, erschien 2002 und wurde „nur“ knapp 16 Millionen Mal verkauft.

Perfekter Soundtrack für …

… den Weg zum Shoppen natürlich! Egal ob aus dem Autoradio oder aus den Telefon-Kopfhörern: Das permanente Klingeln der Registrierkasse im Refrain stimmt hervorragend auf die Kassenschlangen in Einkaufszentren und Läden in den Fußgängerzonen oder Innenstädten ein. Der Song ist aber auch die perfekte musikalische Begleitung zu jedem virtuellen Einkaufserlebnis. Egal ob beim Online-Shopping in den eigenen vier Wänden am PC oder in der U-Bahn auf dem Smartphone – „Ka-Ching“ macht jeden Klick zum Warenkorb zu etwas Besonderem.

ein Artikel von
Jonas Rüffer
Jonas Rüffer (Jahrgang 1991), ist seit Februar Teammitglied der Zasterredaktion. Vorher hat er seinen Master in Politik abgeschlossen. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Servicethemen wie Kryptowährungen oder Geld- und Finanzpolitik.